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Covid-19: Betreuungszentrum  einsatzbereit Covid-19: Betreuungszentrum  einsatzbereit
Gesundheit

Covid-19: Betreuungszentrum einsatzbereit

880 Betten stehen in der Messe Wien zur Verfügung - Erweiterung laut Bürgermeister Ludwig möglich, falls nötig.
Simon Windegger
Dienstag, 17. März 2020
Verfasst am 17.03.2020 von Simon Windegger

Das neue Betreuungszentrum für Covid-19-Krankheitsheitsfälle mit leichtem Verlauf ist ab sofort einsatzbereit. Dafür wurde in den vergangenen Tagen die Halle A der Messe Wien mit insgesamt 880 Betten und zusätzlicher Infrastruktur ausgestattet. Ob bzw. ab wann das Notlager tatsächlich gebraucht wird, lasse sich derzeit schwer prognostizieren, sagte Bürgermeister Michael Ludwig am Dienstag.

In der für die Betreuung von Corona-Patienten vorbereiteten Halle wurden mit Trennwänden Zwei-Bett-Kojen geschaffen. In der Mitte des Areals befinden sich außerdem einige Container mit Duschen und Waschbecken. Auch einen kleinen Aufenthaltsbereich mit Tischen und Sesseln gibt es. Die nötige Infrastruktur für Toiletten und Stromversorgung wurde ebenso hergestellt. "Wir haben allein 2.640 Steckdosen geschaffen, damit die Patienten etwa ihre Handys aufladen und so mit ihren Familien und Freunden Kontakt halten können", erklärte Ludwig: "Es muss ja auch sichergestellt sein, dass niemand einen Lagerkoller bekommt."

Denn klar ist: Jene Menschen, die hier eventuell untergebracht werden, dürfen für die Zeit ihres Aufenthalts das Betreuungszentrum nicht verlassen. Ärztliches und pflegerischer Personal wird sich um die Personen kümmern, auch die Essensversorgung ist garantiert. Wichtig sei, dass Betroffene keinesfalls auf Eigeninitiative zur Messe kommen. Die Patienten werden zugeteilt, wurde betont.

"Wir sollen sicherstellen, dass wir ein entsprechendes Betreuungsangebot für Leichterkrankte haben, damit wir die Kapazitäten in den Spitälern frei halten für Schwererkrankte", betonte der Bürgermeister. Wann die Messehalle zum Einsatz kommt, sei schwer zu prognostizieren. Wien habe mit zuletzt 140 positiv Getesteten einen derzeit eher moderaten Verlauf an Fällen. "Aber wir gehen davon aus, dass die Zahl der Infizierten in den nächsten Wochen steigen wird." Dafür wolle man gut gerüstet sein.

Sollten die 880 Betten nicht reichen, gebe es die Möglichkeit, schrittweise Kapazitäten aufzustocken. Mit der Umrüstung anderer Hallen am Messegelände seien in der Endausbaustufe mehr als 3.000 Betten einsetzbar, sagte Ludwig. Nachsatz: "Ich hoffe nicht, dass es notwendig ist."

Um möglichst viele Coronavirus-Tests durchführen zu können, sind in Wien seit 28. Februar mobile Test-Teams des Ärztefunkdienstes unterwegs. Dadurch können Personen mit Verdacht auf das Virus zu Hause getestet werden. Seither wurden auf diesem Weg 1.700 Testungen durchgeführt, informierten Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres am Montagnachmittag in einer gemeinsamen Aussendung.

Derzeit sei der Ärztefunkdienst mit 22 Autos rund um die Uhr unterwegs. Bereits 200 Medizinerinnen und Mediziner hätten sich gemeldet, um Dienste zu übernehmen. Die Gesundheitshotline 1450, die Personen anrufen sollen, wenn sie Corona-Symptome aufweisen, wird derzeit extrem oft frequentiert. Laut Stadt verzeichnete man in Wien allein am gestrigen Montag 21.218 Anrufe. (APA)