Umfrage: Frauen fühlen sich im Stich gelassen
Zwei Drittel der Frauen in Österreich erwarten eine Verschlechterung der beruflichen Situation von Frauen aufgrund der Corona-Krise. Das zeigt eine aktuelle Umfrage zum Thema "Frauen und Arbeitsmarkt" unter 1000 Frauen, die von der SPÖ-Bundesfrauenvorsitzenden Gabriele Heinisch-Hosek sowie der Meinungsforscherin Christina Matzka am Dienstag präsentiert wurde. „Frauen sehen sich einer Vier- und Fünffachbelastung gegenüber und fühlen sich allein gelassen, ja vollkommen im Stich gelassen und sogar an der Nase herumgeführt“, sagt Heinisch-Hosek.
34% der erwerbstätigen Frauen haben Angst um ihren Arbeitsplatz – diese Angst steigt mit dem Bildungsniveau signifikant an. Kinderbetreuung, Haushalt, Home-Schooling und Beruf: 86% der Befragten sagen klar, dass Frauen den Hauptteil der Belastungen in der momentanen Situation tragen. 29% der Frauen fühlen sich in der Krise nicht ausreichend von öffentlichen Stellen unterstützt: Alleinerzieherinnen fühlen sich dabei am deutlichsten im Stich gelassen. „Es braucht ganz dringend ein Paket für Alleinerziehende“, fordert die SPÖ-Frauensprecherin. Von der Erhöhung des Familienhärteausgleichsfonds haben die Bezieherinnen von Mindestsicherung nichts. Die SPÖ-Frauen fordern daher, dass der Familienhärtefonds alle Kinder gleich behandelt und keine Unterschiede in der Höhe gemacht werden zwischen Kindern, deren Eltern vor und nach Beginn der Corona-Krise arbeitslos geworden sind.
Schon vor der Krise haben Frauen die Hauptlast beim Haushalt getragen. Durch die Krise habe sich das verstärkt. „Halbe-Halbe ist noch lange nicht angekommen“, sagt Meinungsforscherin Matzka. Zum ersten Mal sei für Matzka zu beobachten, dass Frauen mit höherem Bildungsniveau sogar noch größere Ängste um einen Arbeitsplatzverlust haben.
(red)