Manner setzt auf faire Schoko
Der Wiener Süßwarenhersteller Manner will künftig großteils Fairtrade-Kakao verwenden. Bis Jahresende werden 80 Prozent der Produkte - alle Waffel- und Schnittenprodukte - das Kakao-Gütesiegel haben, sagt Marketingleiter Ulf Schöttl im APA-Gespräch. Damit wird Manner zum größten Fairtrade-Kakaoverarbeiter in Österreich.
Kakao ist wertmäßig der wichtigste Rohstoff bei Manner, er macht fast 30 Prozent am Rohstoffeinsatz aus. "Es ist uns wichtig, dass die Menschen, die den Kakao für unsere Produkte anbauen, einen fairen Preis für ihre Arbeit erhalten", sagt der Marketingleiter. Für den Süßwarenproduzenten gibt es durch die Umstellung auf Fairtrade-Kakao "merkbar höhere Kosten".
Das Fairtrade-Siegel wird an Produkte vergeben, bei denen Kleinbauern und Plantagenarbeiter einen garantierten Mindestpreis bekommen und bessere Arbeitsbedingungen herrschen. Manner ortet bei Kunden mehr Nachfrage nach nachhaltigen Produkten. "Die Konsumenten wollen wissen, woher kommt die Ware, der Rohstoff", sagte Schöttl. Fairtrade sei, was die Glaubwürdigkeit und Bekanntheit des Siegels angehe, der bevorzugte Partner. Auch in Deutschland, dem wichtigsten Exportmarkt von Manner, sei Fairtrade "ganz hoch angesiedelt". Der Süßwarenhersteller hofft mit dem neuen Siegel auch neue Konsumenten und Listungen im Handel dazuzugewinnen.
Die Menschenrechtsorganisation Südwind begrüßt in einer Aussendung den Schritt von Manner. „Der verkündete Umstieg der Traditionsmarke Manner auf eine Fairtrade-Zertifizierung ist für die gesamte Branche ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die neuen Standards helfen dabei, Missstände zu unterbinden und Produzentinnen und Produzenten ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen“, heißt es von Südwind. Zusätzlich brauche es einen strengen gesetzlichen Rahmen, um Unternehmen, deren Geschäft auf Ausbeutung fußt, zur Verantwortung zu ziehen. (Apa/red)
Foto: Manner/Noll
