Corona: Eine Woche Intensiv-Beobachtung
Der gelähmte Zustand des Landes setzt sich - zum Verdruss der Bevölkerung - weiter fort. Angesichts der erhöhten Corona-Infektionsbelastung der letzten Wochen will die Bundesregierung eine ursprünglich anvisierte Entscheidung zu weiteren Lockerungen in der Gastronomie, im Tourismus, im Sport und in der Kultur schlichtweg vertagen.
Etwas eingependelt haben sich zumindest die Zahlen in den vergangenen 24 Stunden. 1.896 Neuinfektionen sind zu verzeichnen, davon 484 in Wien. Zumindest im westlichsten Bundesland Vorarlberg durften Gastronomiebetriebe und Hotels heute aufsperren. Freilich unter sehr strengen Corona-Sicherheitsbestimmungen. Das Interesse der dortigen Gastro ist allerdings Enden wollend, nur 30 Prozent der Betriebe haben angekündigt, am heutigen Montag aufzusperren.
Diese Woche steht unter besonderer Beobachtung
Angesetzt sind zwischen Bund, Experten und Ländern am heutigen Montag im Bundeskanzleramt drei Verhandlungsrunden. Man wolle die Zahlen diese Woche weiter intensiv beobachten, einen Beschluss soll es heute noch nicht geben, hieß es auf Anfrage der APA aus dem Kanzleramt.
Zunächst stand eine Runde zwischen Vertretern der Bundesregierung und Experten am Programm, danach wurden am Vormittag per Video die Landeshauptleute dazugeholt. Ab 12.30 Uhr will die Regierung dann per Videokonferenz mit der Opposition sprechen. Eine Pressekonferenz danach war Stand Vormittag nicht geplant, weil eben noch keine Entscheidung über weitere Öffnungsschritte aus dem Lockdown getroffen werden soll.
Thema dürfte auch ein geplanter Erlass an die Länder sein, mit dem Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) dafür sorgen will, dass der Vorrang für ältere Menschen und Risikopatienten beim Impfen konsequent umgesetzt wird. Anschober ist ja seit Montag wieder aus dem Krankenstand zurück. In den letzten Tagen wurde sein Ressort von der ÖVP und Bundeskanzler Sebastian Kurz für mutmaßliche Verfehlungen bei der Impfstoffbestellung scharf kritisiert, der Koalitionspartner forderte die Suspendierung des zuständigen Spitzenbeamten Clemens Martin Auer. Anschober gab nun Montagfrüh bekannt, dass sich Auer aus seiner Funktion zurückziehen muss, weil der Beamte ihn nicht über zweiten Topf, wo mehr Impfstoff abgerufen hätte werden können, informiert habe. (APA/hh/Red)
Bild: Dragan Tatic