Einschneidende Wochen für Wien
Wien, Niederösterreich und das Burgenland gehen über Ostern in einen harten Lockdown. Für die Bundeshauptstadt wird es eine durchaus harte und einschneidende Phase. Die Maßnahmen im Detail haben die Landeshauptleute der drei Bundesländer, Michael Ludwig, Johanna Mikl-Leitner und Hans Peter Doskozil Mittwochabend verkündet.
Stadt setzt Zeichen
Bürgermeister Michael Ludwig trägt die Maßnahmen mit. Der Stadtchef erhofft sich von den strengen Regeln eine nachhaltige Entlastung der städtischen Spitäler. "Wir haben Verantwortung gegenüber den Menschen", postete Ludwig Mittwochabend noch auf Facebook und rechtfertigte die neuen Maßnahmen.
Viele Ärzt*innen haben in den vergangenen Tagen ihren Unmut über volle Intensivstationen - teilweise auch über den Medienweg - kundgemacht. Von einer drohenden Triage sei man aber noch ein Stück weit entfernt, Puffer sei noch vorhanden, so etwa das Krankenhaus Hietzing gegenüber W24 am Mittwoch. Druck dürfte es am Ostgipfel auf die Regierenden aber von den medizinischen Expert*innen gegeben haben. Hier gab es unmissverständliche Warnungen, zu einer Notbremse zu greifen. Schließlich sei man zu dieser Übereinkunft gekommen, die selbstverständlich temporär angesetzt ist.
So wird es von Gründonnerstag (1. April) bis zum Dienstag nach Ostern (6. April) wieder Ausgangsbeschränkungen nicht nur in der Nacht sondern auch tagsüber geben. Der Handel wird mit Ausnahme von Gütern des täglichen Bedarfs in dieser Zeit geschlossen. Danach wird es Zugangstets für den Handel geben. Die Schulen gehen in der Woche nach Ostern ins Distance Learning.
Das Ringen um die Verhandlungen dürfte sich gemeinsam mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober eher zäh gestaltet haben - herausgekommen sind aber durchaus strenge und für viele Menschen wohl nicht einfache Maßnahmen - gilt doch Ostern als Familienfest.
Bei den Zugangsbeschränkungen über Ostern wird es die von den früheren Lockdowns bekannten Ausnahmen geben, wie die Fahrt zur Arbeit, Spaziergänge oder Individualsport, die Betreuung unterstützungsbedürftiger Personen und die Abwendung von Gefahren.
Neben dem Handel werden auch die sogenannten körpernahen Dienstleister wie Friseure vom Gründonnerstag bis 6. April geschlossen. Ab dem 7. April wir es dann nicht nur für die körpernahen Dienstleister, sondern auch für den Handel Zugangstest geben.
Coronatests soll es ein Mal pro Woche auch in den Betrieben geben. Als Alternative soll das Homeoffice weiter intensiviert werden.
Die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske wird ausgeweitet und künftig generell auch in geschlossenen Räumen gelten, wenn man nicht alleine ist.
In den Schulen wird es in der Woche nach Ostern wieder Distance Learning geben. Danach sollen Schüler und Lehrer nur mit PCR-Test wieder in die Klassen zurückkehren können.
Verschärft werden auch die Einreise-Regelungen in Ostösterreich. Pendler sollen zwei Mal pro Woche einen negativen Covid-Test vorweisen müssen und nicht nur ein Mal wie derzeit. An den Grenzen insbesondere zu Tschechien, der Slowakei und Ungarn soll verstärkt kontrolliert werden. (APA/hh/Red)