Frauen erheben ihre Stimme!
Auch in diesem Jahr gehen Aktivistinnen wieder auf die Straße, um aufmerksam zu machen, auf die Diskriminierung und Ausbeutung von Frauen und Mädchen. Rund um den internationalen Weltfrauentag finden in Wien zahlreiche Kundgebungen statt. Und das nicht ohne Grund. Immer noch verdienen Frauen im Jahr 2021 14,3% weniger als Männer. Besonders betroffen sind Frauen, die in systemrelevanten, oft schlecht bezahlten Berufen die Grundversorgung unserer Gesellschaft aufrechterhalten. Gleichzeitig trifft die Corona-Krise gerade Frauen auf dem Arbeitsmarkt besonders hart. Im Februar diesen Jahres waren im Vergleich zum Vorjahr um 40,2 Prozent mehr Frauen arbeitslos. Bei Männern lag dieser Anstieg bei 24,6 Prozent. Demonstriert wurde schon Ende Februar vor dem Museumsquartier für Frauenrechte und Gleichstellung.
Zum Auftakt des achten März haben sich Mitglieder von 42 Frauenrechts-Organisationen auf dem Minoritenplatz versammelt, unter Einhaltung der Covid-19-Maßnahmen. Vor dem Frauenministerium haben die Aktivistinnen am Donnerstagnachmittag auf die pandemiebedingt verstärkte Benachteiligung von Frauen aufmerksam gemacht. Rund 100 Teilnehmende forderten in der Wiener Innenstadt lautstark eine sozialere Frauenpolitik, sowie mehr Opferschutz und finanzielle Entlastungsmaßnahmen. Immer mehr Frauen fühlen sich von der Bundesregierung im Stich gelassen. Die ehemalige Frauenministerin Gabriele Heinisch Hosek, steht hinter den Forderungen.
Die Demonstrationskultur von Frauen hat eine lange Geschichte. Insbesondere für das Wahlrecht und das Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung sind im vergangenen Jahrhundert tausende von Frauen weltweit auf die Straße gegangen. Seit 1911 wird der „internationale Tag der Frauen“ gefeiert, an dem auch die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung gefeiert werden soll. In Österreich war die letzte, große Frauentagsdemo übrigens am 8. März 2008. Heute sind Feminismus und Protest im Sinne der Frauenrechte genauso wichtig wie damals.
