Hausner: Quotenmänner und ganz viel Inszenierung
Oft rätselhaft und irritierend – immer farbstark und für viele faszinierend: das sind die Bilder der Wiener Malerin Xenia Hausner. Die Albertina widmet der heimischen Künstlerin ab Freitag eine eigene Retrospektive. 42 Werke umfasst die Schau, der Titel: „True Lies“.
Die frühere Bühnenbildnerin malt nicht nur. Hausner arrangiert und inszeniert ihre Werke. Die Requisiten baut die mittlerweile 70-jährige Künstlerin in der Regel selbst. Mit echten Personen erwachen sie zum Leben. Hausner hält die fiktive Szenerie mit der Kamera fest. Das Foto dient dann als Grundlage ihrer großformatigen Gemälde.
„Anfangs steht bei ihrer Arbeit der Mensch im Zentrum, sie zieht sich selbst als Modell heran, stellt den Menschen da wie er ist. Ab Mitte der 90er Jahre verändern sich ihre Arbeiten. Szenen werden teilweise nachgestellt. Manchmal ist es ein Foto, manchmal eine Person, die sie zu ihren Arbeiten inspiriert“, führt Kuratorin Kuratorin Elsy Lahner bei einer Online-Pressekonferenz am Donnerstag aus.
Männliche Figuren kommen nur ganz selten vor – nur als „Quotenmänner“. Es sind starke und komplexe Frauen, die die Rollen in ihren Bildgeschichten besetzen. Mit Absicht. Lahner: „Hausner zeigt Frauen in ihrer Stärke und in ihrer Entschlossenheit, die Frau steht stellvertretend für den Menschen an sich. Alle menschlichen Themen werden bei ihr anhand von Frauen abgehandelt. Xenia Hausners Kunst ist das Gegenmodell zum historisch eher männlichen Blick.“
Die Albertina öffnet – wie auch die restlichen Wiener Museen - mit Lockdown-Ende am 3. Mai wieder ihre Türen. Die Schau von Xenia Hausner läuft dann bis 8. August. (vk)