"Wir feiern uns beim Impfen zu früh ab"
Die Corona-Pandemie ist in Österreich noch nicht vorbei. Das gibt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im Ö1-Morgenjournal zu bedenken. Man könne zwar im Sommer mit einem "ruhigen Geschehen" rechnen, so der Stadtrat, die indische Corona-Mutation könnte aber auch letztlich in Österreich ab dem Ende des Sommers grassieren und erneut einen schwierigen Herbst und somit eine "neue Pandemiewelle im Oktober oder November" einleiten, sagt Hacker.
Auch die Durchimpfungsrate ist noch nicht so weit fortgeschritten wie eigentlich erwünscht und benötigt. Ziel müsse es sein, dass "80 % der Bevölkerung durchgeimpft werde", so der Stadtrat. "Wir feiern uns beim Impfen zu früh ab", so Hacker im Hinblick auf die aktuelle Wohlfühl-Impf-Kampagne der Bundesregierung.
Die letzten beiden Wochenenden verliefen etwa am Wiener Donaukanal durchaus turbulent. Tausende feierwütige Jugendliche belagerten den Kanal zum Teil bis in die frühen Morgenstunden, am Samstag kam es auch zu einigen Auseinandersetzungen zwischen jungen Menschen, die Polizei musste einschreiten
Der Stadtrat kann jedoch verstehen, dass nach einem harten Pandemie-Jahr die Lust am Feiern innerhalb der jungen Bevölkerung gestiegen und aktuell auch unaufhaltsam ist. Etwas skeptischer zeigte sich da Bürgermeister Michael Ludwig etwa bei der Eröffnung des neuen Interspar Hypermarkts im Haus am Schottentor. "Der überwiegende Teil der Wiener Bevölkerung halte sich an die Corona-Maßnahmen, allerdings nicht alle", so der Stadtchef. Das Büro für Sofortmaßnahmen sei laut Ludwig weiterhin gemeinsam mit der Polizei auch am Kanal und an anderen neuralgischen Orten der Stadt unterwegs, um vor allem junge Menschen für die Einhaltung der Maßnahmen und zu Vorsicht zu sensibilisieren. (hh)
Bild: David Bohmann