Hitze: Wien möchte Fiakern ab 30 Grad freigeben
In Wien gilt für Fiaker ein Hitzefahrverbot ab 35 Grad Celsius. Aus den Reihen der Opposition sowie von Tierschutzorganisationen ist aber bereits wiederholt gefordert worden, dass die Gespanne schon ab 30 Grad pausieren müssen. Der Wunsch wird nun auch von der Stadt geteilt. Allerdings könne man dies nur mit dem Bund umsetzen, betont man im Rathaus.
Wie das Büro von Tierschutz-Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) mitteilte, hat man in der Causa bereits den zuständigen Minister Wolfgang Mückstein (Grüne) brieflich kontaktiert. Die Verwendung von Tieren zu Arbeitszwecken bei Temperaturen jenseits der 30 Grad werde von vielen Menschen inzwischen hinterfragt "und als nicht mehr zeitgemäß erachtet", heißt es in dem Schreiben.
Man habe in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen getroffen, um die Bedingungen zu verbessern - etwa durch Beschattungen und Tränken für die Pferde. Eine weitere Beschränkung des Betriebs aus Tierschutzgründen sei über das Wiener Fiaker- und Pferdemietwagengesetz nicht möglich, wurde versichert.
Der Schutz der Tiere an sich sei in der bundesweiten Tierhalteverordnung geregelt. Hier sei für das Gespannfahren aber keine Temperaturgrenze vorgesehen. "Die vollziehenden Länder können in diesem Bereich eigenmächtig keine Regelung treffen", wurde betont. Mückstein wurde ersucht, ein Fahrverbot für Pferdegespanne ab 30 Grand in die Regelung aufzunehmen.
Laut Rathaus ist die Behörde am heutigen Dienstag in der Stadt im Einsatz, um die Temperatur an den Standplätzen zu überprüfen - und damit auch die Einhaltung des Fahrverbots, falls die Marke auf über 35 Grad steigt. Der Verein gegen Tierfabriken beklagte in einer Aussendung, dass etwa der offizielle Messpunkt am Stephansplatz die tatsächlichen Temperaturen aber nicht abbilde.
Dort seien gestern 32 Grad gemessen worden. Wie man nach dem Einsatz einer Wärmebildkamera festgestellt habe, sei die Temperatur aber in Wahrheit bei 38 Grad gelegen, berichtete der Verein (apa) .