Schließen
Praterstraße: Strafe bei "unsichtbarer" Fahrradampel Praterstraße: Strafe bei "unsichtbarer" Fahrradampel
Verkehr

Praterstraße: Strafe bei "unsichtbarer" Fahrradampel

Ein Radfahrer war jetzt mit einem Einspruch gegen eine Verkehrsstrafe auf der Praterstraße erfolgreich. Er konnte die Ampel nämlich gar nicht sehen.
Andreas Liberda
Freitag, 18. Juni 2021
Verfasst am 18.06.2021 von Andreas Liberda

Auf der Praterstraße im 2. Bezirk sind pro Tag tausende Radfahrer und Radfahrerinnen unterwegs. Die Hauptradroute ist mittlerweile sehr eng für den Radverkehr. Jetzt hat sich ein neues Problem aufgetan. Eine Fahrradampel am Nestroyplatz ist so angebracht, dass sie erst sehr spät zu sehen ist. Bei der Anfahrt an die Ampel ist sie fast „unsichtbar“. Ein Radfahrer hat sie bei gelben Licht überfahren und war nun mit seinem Einspruch gegen die Anzeige der Wiener Polizei erfolgreich.
Besonders pikant. Die Fahrradpolizei steht auf der Praterstraße oft und kontrolliert den Radverkehr. Ein Interview vor der Kamera will die Pressestelle der Landespolizeidirektion aber nicht geben. Schriftlich heißt es, es gebe keine Statistik über ausgestellte Organstrafmandate an der Praterstraße. Kontrolliert werde rechtskonformes Verhalten aller Verkehrsteilnehmer.
Ein weiteres Problem. Auch bei einer Radampel auf der gegenüberliegenden Seite ist die Sicht auf die Lichtsignale erst sehr spät frei. Auch hier wird oft von der Polizei kontrolliert.

Der betroffene Radfahrer sieht nun den Bezirk am Zug: „Vor mir sind hier schon hunderte Radfahrer abgecasht worden“ sagt er gegenüber W24. Bezirksvorsteher Alexander Nikolai kann sich eine kurzfristige Lösung vorstellen. Diese müsse aber mit der zuständigen Ma 46 abgesprochen werden. Langfristig setzt er auf den Umbau der Praterstraße im kommenden Jahr. Dieser soll die Situation für die Radfahrer vor Ort jedenfalls verbessern.
Auch die Radlobby Wien hofft auf Verbesserungen der Situation. Sie hätte gerne sogenannte „geschützte Kreuzungen“ für den Radverkehr. Die Aufstellflächen der Fußgänger und Radfahrer werden dabei besser koordiniert, die Wartezeiten vor den Ampeln kürzer.
Bis es soweit ist, werden wohl noch einige Strafmandate nach der „unsichtbaren“ Ampel ausgestellt.