Große Trauer bei Wiener SPÖ
"Mit Trauer und Schmerz erfüllt uns die Nachricht über den Tod von Bezirksrat und Klubvorsitzenden der SPÖ Josefstadt Heinz Vettermann. Sein Engagement für soziale Gerechtigkeit, sein Einsatz für Kinder und Jugendliche sowie seine angenehme, offene Art werden uns für immer in Erinnerung bleiben“, so Bürgermeister und Vorsitzender der SPÖ Wien Dr. Michael Ludwig und SPÖ Wien-Landesparteisekretärin Barbara Novak, BA zum überraschenden Tod Vettermanns.
Bereits in jungen Jahren engagierte sich Heinz Vettermann in einer Schülerzeitung und einer Schülerbewegung. Als Jugendvertrauensrat setzte er sich nicht nur für die Kolleg*innen und gegen bürokratische Bevormundung ein, sondern auch für soziale Gerechtigkeit. Gleichzeitig war er in der Sozialistischen Jugend aktiv und war stellvertretender Wiener- und Bundesvorsitzender.
Seine politische Laufbahn begann Heinz Vettermann 1988 als Bezirkssekretär der SPÖ-Josefstadt, sechs Jahre später wurde er zum Bezirksvorsitzenden gewählt. Nach 27 Jahren voller Engagement und Leidenschaft für eine leistbare und lebenswerte Josefstadt für alle übergab er diese Funktion vergangenen Juni an Stefanie Vasold.
Außerdem war Heinz Vettermann von 1993 bis zu seinem 63. Lebensjahr, 2020 Wiener Landtagsabgeordneter und Gemeinderat sowie von 1999 bis ebenfalls 2020 Bildungssprecher der SPÖ Wien. In diesen Funktionen engagierte sich Vettermann insbesondere für eine gemeinsame Schule, die jedem Kind durch individuelle Förderung die beste Ausbildung ermöglicht und der Vererbung von Bildungschancen ein Ende setzt.
Darüber hinaus engagierte er sich in der Arbeitsgruppe „Red Buddha“, die sich mit dem Verhältnis von Politik und Religion aus buddhistischer und sozialdemokratischer Perspektive beschäftigt. Im Dezember 2020 wurde er Bezirksrat und Klubvorsitzender des sozialdemokratischen Klubs in der Josefstadt, wo er sich unermüdlich für die Josefstädter*innen einsetzte.
Rudolf Edlinger verstarb am Samstag im Kreise seiner Familie
Ex-Finanzminister Rudolf Edlinger (SPÖ) ist am Samstag 81-jährig verstorben. Das teilte der SP-Pensionistenverband (PVÖ) mit, als dessen Wiener Präsident Edlinger bis 2019 fungierte. Er war langjähriger Wiener Kommunalpolitiker, aber auch Präsident des Fußballvereins Rapid Wien und des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands (DÖW). Von 1997 bis 2000 war er der 15. Finanzminister der Zweiten Republik.
Tief betroffen zeigte sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen. "Mit großer Leidenschaft hat Rudolf Edlinger Jahrzehnte lang das politische Geschehen in Österreich geprägt, zunächst als Gemeinde-und Stadtrat in Wien und dann als Finanzminister der Republik. Ich habe ihn in meiner Zeit im Parlament als sozial verantwortungsvollen Politiker sehr geschätzt, und es war immer eine Freude mit ihm zu diskutieren. Besonders in Erinnerung bleibt mir sein ausgeprägter Sinn für Humor", so der Bundespräsident in einer Aussendung: "In Erinnerung bleibt aber auch sein unbeirrbares Engagement für soziale Gerechtigkeit und seine antifaschistische Grundhaltung, die sich zuletzt in seinem Wirken als Präsident des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands manifestierte."
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner würdigte Edlinger als aufrechten und engagierten Sozialdemokraten, der sich in all seinen Funktionen immer für die Anliegen der Menschen stark gemacht habe. "Die Lücke, die er hinterlässt, ist groß. Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Familie", so Rendi-Wagner. Dass Edlinger "unfassbar fehlen" werde, betonte auch SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch.
Wiens Bürgermeister und SP-Landesparteichef Michael Ludwig reagierte in tiefer Trauer. "Als einer meiner Amtsvorgänger als Wiener Wohnbaustadtrat, langjähriger Mandatar des Wiener Landtages und Gemeinderats, als Nationalratsabgeordneter sowie als Finanzminister und zuletzt als Präsident des PVÖ Wien hat Rudi dem politischen Geschehen in Österreich immer seinen Stempel aufgedrückt", teilte der Bürgermeister mit. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) würdigte ihn als "Politiker, der Empathie und sozialdemokratische Wert großgeschrieben hat".
Edlinger, am 20. Februar 1940 geboren, war gelernter Lithograf. 1964 stieg er als SPÖ-Bezirksparteisekretär auch beruflich in die Politik ein. 1976 bis 1981 war er Landesparteisekretär der Wiener SPÖ. Von 1969 bis 1986 saß Edlinger im Gemeinderat, die letzten fünf Jahre davon als Klubobmann.
Am 25. Juni 1986 wechselte er als Amtsführender Stadtrat für Wohnbau und Stadterneuerung in die Landesregierung. Im November 1994 übernahm er das Ressort Wirtschaft und Finanzen. Von Jänner 1997 bis Februar 2000 war Edlinger dann Finanzminister. Nach dem Ausscheiden aus der Regierung durch die Bildung der schwarz-blauen Koalition im Jahr 2000 blieb er noch zwei Jahre als Nationalrats-Abgeordneter politisch aktiv.
Gerne fungierte Edlinger als Reibebaum, nur selten nahm er sich ein Blatt vor den Mund. So trug er etwa gerne eine Krawatte mit blauen Schweinen. Legendär wurde etwa sein Spruch, wonach er lieber seinen Hund auf die Wurst als die ÖVP auf das Budget aufpassen lassen würde.