Twitter: Wiener Häftling hat 3.400 Follower
In der Justizanstalt (JA) Josefstadt hat sich ein Häftling innerhalb weniger Tage bereits mehr als 3.400 Follower gesichert. Unter "Inside JA Josefstadt" twittert der Häftling über den Alltag im größten Gefägnis des Landes. Dieser lässt seine Follower am täglichen Ablauf der Justizanstalt und an seinen Beobachtungen teilhaben.
Von zwei Fragen, die bei der Aufnahme beantwortet werden müssen, um nicht als selbstmordgefährdet eingestuft zu werden, bis hin zum Verbot der Wiener Wochenzeitung "Falter", ist hier die Rede.
Das Justizministerium dementiert diese Aussagen. "Insassen dürfen sich auf eigene Kosten Bücher und Zeitschriften kaufen, sofern keine Gefährdung der Sicherheit und Ordnung zu befürchten ist", hieß es am Dienstag auf APA-Anfrage. Der Twitter-Account sei dem Justizministerium zudem bekannt, jedoch kann die Authentizität nicht zweifelsfrei geklärt werden.
Ein Zuwiderhandeln gegen das Handy-Verbot stelle jedenfalls eine Ordnungswidrigkeit dar und die dafür vorhergesehenen Strafen reichen vom Verweis über Beschränkungen oder Entziehung von Vergünstigungen sowie weiterer Rechte bis hin zu Geldbußen oder Hausarrest.
Wie von der APA in Erfahrung gebracht wurde, soll in der Nacht auf Dienstag auf einen konkreten Verdacht hin ein Haftraum der Justizanstalt durchsucht worden sein. Ein Handy wurde dabei nicht entdeckt. Daher halten es Justizwachbeamte nicht für ausgeschlossen, dass die Tweets von einem ehemaligen Häftling stammen, der nach seiner Entlassung nun über die Justizanstalt als vorgeblicher "Häf´nbruder" berichtet. (APA/red)