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Ludwig pocht auf strengere Maßnahmen Ludwig pocht auf strengere Maßnahmen
Politik

Ludwig pocht auf strengere Maßnahmen

Lockdown nur für Ungeimpfte - den kann sich Bürgermeister Ludwig nicht vorstellen. Vielmehr seien Maßnahmen nötig.
Hannes Huss
Dienstag, 07. September 2021
Verfasst am 07.09.2021 von Hannes Huss

Bürgermeister Michael Ludwig sieht angesichts steigender Corona-Neuinfektionszahlen und auch wachsender Spitalsbelegung "dunkle Wolken" am Horizont aufziehen. Im Zuge des bevorstehenden neuen Bund-Länder-Gipfels am Mittwoch pocht der Stadtchef auf strengere Maßnahmen, um der Situation ehestmöglich Herr zu werden.

Bundeskanzler Sebastian Kurz hat indes einen neuen Lockdown für alle ausgeschlossen. Der von Kurz angekündigte Fünf-Punkte-Plan, der unter anderem die Bettenbelegung an den Intensivstationen statt der 7-Tages-Inzidenz als neuen Leitindikator sieht und einen generellen Lockdown ausschließt, sondern auf "Schutzmaßnahmen" wenn nötig nur mehr für Ungeimpfte setzt, ist für Ludwig "nicht ausreichend, um mit der Situation umzugehen". "

"Von daher werde ich morgen ein umfassendes Paket einfordern", sagte Ludwig und verwies darauf, dass Wien schon in den vergangenen Monaten "konsequenter unterwegs war" und er sich dafür "viel Kritik anhören musste seitens der Bundesregierung". Nun habe sich aber gezeigt, dass diese "sichere Linie notwendig war". Bereits vor dem Sommer wäre es "vernünftig gewesen", das "Wiener Modell österreichweit auszurollen", sagte Ludwig.

Die strengeren Maßnahmen der Bundeshauptstadt - wie beispielsweise eine Maskenpflicht im gesamten Handel oder die verkürzte Gültigkeit der Tests - sollen in allen Bundesländern künftig gelten, forderte Ludwig. Weiterhin kostenfrei müssen auf jeden Fall die Tests bleiben, sagte der Bürgermeister, ansonsten würde man die Bevölkerungsgruppe, die sich nicht impfen lässt, völlig verlieren. Ludwig sprach sich am Dienstag auch für Begrenzungen der Besucherkapazitäten bei Veranstaltungen aus, er kann sich dafür auch 2G als Zutrittsvoraussetzungen vorstellen, ebenso für die Nachtgastronomie. Das gilt beispielsweise beim Wiener Donauinselfest, geimpfte und genesene Menschen müssen außerdem zusätzlich einen negativen Test vorweisen, "das kann ein gutes Vorbild sein für andere Großveranstaltungen", sagte Ludwig.

Sollte sich die Bundesregierung am Mittwoch dazu nicht durchringen, "werden wir unseren Weg der Sicherheit und Konsequenz weiterführen", kündigte der Wiener Bürgermeister an. Eine Situation wie in der dritten Welle im Frühjahr, als die kritische Systemauslastung in den Spitälern überschritten wurde, müsse auf jeden Fall verhindert werden.

Bereits seit Wochen steigen die Fallzahlen wieder, immer mehr Patienten müssen auf Intensivstationen behandelt werden. "Was mich wundert ist, dass sich die Bundesregierung wundert", konstatierte Ludwig. Schließlich seien die "Prinzipien der Pandemie relativ gut nachzuvollziehen". Kurz schloss einen Lockdown aus, er selbst sei nicht so "prophetisch", sagte Ludwig. Allerdings werde er "alles daran setzten, einen Lockdown zu verhindern". Für den Mittwoch ist er jedenfalls "gesprächsbereit" und ebenso bereit, "Verantwortung zu übernehmen", sagte der Wiener Landeshauptmann und Bürgermeister. (hh/APA)