Energiekosten: 100 Euro für Alleinerziehende
Wien unterstützt alleinerziehende Personen angesichts der Teuerungswelle mit einem Einmal-Bonus: Per Landtagsbeschluss am Donnerstag wird die Auszahlung von 100 Euro fixiert. Die Zuwendung gibt es zusätzlich zur bereits präsentierten Energiekostenunterstützung, wie die Regierungsparteien SPÖ und NEOS am Donnerstag mitteilten. Anspruchsberechtigt sind Menschen mit geringem Einkommen.
Konkret können Alleinerzieherinnen und -erzieher den Sonderzuschlag lukrieren, wenn sie entweder Wohnbeihilfe, Mindestsicherung, Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder eine Ausgleichszulage beziehen. Sie erhalten damit insgesamt eine Unterstützung von 300 Euro zur Bewältigung der erhöhten Energiekosten, wurde betont. Denn eine Direktanweisung von 200 Euro war bereits im ursprünglichen Konzept der Energieunterstützung vorgesehen.
Die Auszahlung der zusätzlichen Unterstützung ist laut Rathaus für das dritte Quartal 2022 geplant. Jene Alleinerziehenden, die eine Wohnbeihilfe oder eine Mindestsicherung beziehen, müssen die zusätzliche Unterstützung nicht beantragen, sondern erhalten sie automatisch. Personen, die eine Leistung aus der Arbeitslosenversicherung oder eine Ausgleichszulage beziehen, können die Unterstützung bei der Stadt beantragen.
Rot-Pink betonte, dass durch die zusätzliche Zuwendung alleinerziehende Menschen mit insgesamt 26.000 Kindern profitieren. Die Kosten der neuen zusätzlichen Energiekosten-Unterstützung für diese Gruppe wurden mit 2 Mio. Euro beziffert.
"Als Stadtregierung haben wir eine besondere Verantwortung für jene Mitmenschen, die von den steigenden Energiepreisen besonders betroffen sind. Wien war und wird immer eine Stadt bleiben, in der wir auf alle schauen - insbesondere, wenn wir auf schwierige Zeiten zusteuern", versicherte Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Frauenstadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) verwies darauf, dass für die Gruppe der alleinerziehenden Menschen bereits die Covid-Krise sehr herausfordernd gewesen sei - nun gebe es mit den stark steigenden Energiepreisen eine zusätzliche Belastung. "Mit der Wiener Energieunterstützung federn wir kurzfristig und unbürokratisch die sozialen Auswirkungen der hohen Energiekosten möglichst treffsicher ab", betonte auch NEOS-Mandatar Stefan Gara.
Die Wiener Grünen zeigten sich mit der Aufstockung prinzipiell zufrieden. Die Teuerung müsse aber für alle Kinder in betroffenen Familien - auch in Paarhaushalten - ausgeglichen werden, wurde gefordert. "Wir messen jede Maßnahme der Landesregierung daran, ob sie geeignet ist, Kinderarmut zu reduzieren. In diesem Sinne ist die Energiekostenpauschale weiterhin mangelhaft", befand die nicht amtsführende Stadträtin Judith Pühringer in einer Aussendung.
(APA)