Fünf Tipps für ein umweltfreundliches Osterfest
Im Frühling erwacht nicht nur die Natur, auch unsere Lebensgeister bekommen neuen Schwung. Sonnenschein, bunte Blüten und das Zwitschern der Vögel versetzen uns in Feststimmung, gerade richtig zur Osterzeit. Doch was kann ich tun, damit mein Osterfest auch der Natur Grund zu feiern gibt? Die Stadt Wien – Umweltschutz hat fünf Tipps dazu:
Tipp 1: Bleib fair beim Schokokauf!
Die Schokoladeindustrie bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Osterleckereien, vom Osterei bis zum Ostermarienkäfer, vom Schokolämmchen bis zum XXL-Riesenschokohasen. Doch eines sollten alle Produkte, die in Ihrem Osternest landen, gemeinsam haben: das Fairtrade-Gütesiegel. Schokolade mit Fairtrade-Gütesiegel bereitet uns nicht nur kulinarischen Genuss, sondern gibt uns auch die Sicherheit, dass diese unter menschenwürdigen Bedingungen produziert und gehandelt wurde. Ebenfalls relevant, das Biosiegel. Kakao aus kontrolliert biologischer Produktion garantiert eine nachhaltige Bewirtschaftung und einen achtsamen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. Pestizide und Kunstdünger sucht man bei Biokakaoanbau vergebens!
Tipp 2: Null ist die neue Nr. 1!
Eier gehören zum Osterfest wie der Stephansdom zu Wien. Achten Sie beim Kauf darauf, nur Eier aus Bio-Freilandhaltung zu wählen. Diese tragen den Code 0. Das bedeutet, dass die Eier aus biologischer, artgerechter Haltung stammen, die Hühner gentechnikfrei gefüttert wurden und keine vorbeugenden Medikamente sowie Farbstoffe oder Aminosäuren verfüttert wurden. Neben der Produktionskennzeichnung ist auch der Ländercode von Relevanz. Die Herkunftsbezeichnung AT besagt, dass das Ei aus Österreich stammt. Somit ist sichergestellt, dass deutlich höhere Haltungskriterien erfüllt werden als die EU-Mindeststandards vorschreiben. Österreichischen Geflügelhalter*innen verzichten freiwillig auf das Schnabelkürzen – einen für die Tiere äußerst schmerzhaften und traumatischen Eingriff. Darüber hinaus achten sie darauf, keine gentechnisch veränderten Futtermittel einzusetzen. Berücksichtigen wir beim Kauf diese beiden Kriterien, entscheiden wir uns bewusst gegen Tierleid und zugunsten unserer Umwelt.
Damit Bio auch Bio bleibt: Eier mit natürlichen Farben färben. Zwiebelschalen sorgen für schöne Rottöne, Curcuma für gelbe Eier, blaue Eier gibt’s mit Rotkraut. Wie’s funktioniert, steht zum Beispiel auf den Seiten von DIE UMWELTBERATUNG.
Tipp 3: Regionaler Genuss statt Langstreckenlebensmittel
Zu Ostern lieben wir reichgedeckte Tafeln mit allerlei Schmankerln. Gerade beim Lebensmittelkauf können wir sehr viel dazu beitragen, dass unser Osterfest nachhaltig ist.
Regional und saisonal produzierte Lebensmittel werden nicht erst mit viel Ressourcenaufwand um die halbe Welt transportiert, sondern wachsen quasi in der Nachbarschaft. Bei der Produktion von Biogemüse fallen darüber hinaus um bis zu 35 % weniger CO2 an als bei konventioneller Produktion. Ein Blick in einen Saisonkalender für Obst und Gemüse zahlt sich aus und bringt vielleicht sogar die eine oder andere Idee für ein buntes und schmackhaftes Frühlingsgericht. Schon einmal über eine vegetarische Alternative zum traditionellen Osterbraten nachgedacht? Vielleicht ist ja gerade heuer das Jahr, in dem es Zeit ist, etwas Neues zu probieren. Wer gar nicht auf Osterschinken, Braten und Co verzichten möchte, sollte beim Fleischkauf unbedingt darauf achten, regional und in Bioqualität zu kaufen. Bioqualität garantiert, dass auf gentechnisch veränderte Futtermittel, Hormone und Medikamente verzichtet wird. Die Tiere werden artgerecht gehalten und gefüttert, haben ausreichend Auslauf und soziale Kontakte.
Informationen zum nachhaltigen Einkaufen und zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen, zur Lebensmittelweitergabe und vielem mehr unter www.wien-isst-gut.wien.gv.at.
Tipp 4: Essen gehen und „natürlich gut“ genießen
Einkaufsstress und Aufräumfrust zu den Feiertagen muss nicht sein! Warum nicht darauf verzichten und stattdessen mit den Liebsten essen gehen? Bei der Auswahl des richtigen Lokals unterstützt die Auszeichnung „natürlich gut essen“. Mit diesem Siegel werden jene Gastronomiebetriebe von OekoBusiness Wien ausgezeichnet, die bei der Wahl ihrer Lebensmittel auf Bioqualität, Regionalität, Saisonalität und das Tierwohl achten. Je nachdem, wie gut die Umsetzung gelingt, gibt es dafür die „natürlich gut essen“-Plakette in Bronze, Silber oder Gold. Nicht vergessen, Behälter mitzunehmen, um etwaige Reste auch nachhaltig mit nach Hause nehmen zu können, doppelter Genuss quasi, und das ohne Einwegplastik und Alufolie! Welche Wiener Lokale mit dem „Natürlich gut essen“ Prädikat ausgezeichnet sind, finden Sie hier: https://bit.ly/3uGalqs
Tipp 5: Kein Fell im Osternest
Flauschige Kaninchen, quirlige Meerschweinchen oder niedliche Hundewelpen, Babytiere sind immer süß anzusehen, gehören aber definitiv nicht ins Osternest! Tiere benötigen artgerechte Haltung! Dazu zählen jedenfalls ausreichender Auslauf, artgerechtes Futter, Sauberkeit und die Sicherheit, dass sie regelmäßig und fürsorglich betreut werden. Kaninchen und Meerschweinchen sind darüber hinaus sehr soziale Tiere und müssen unbedingt mit Artgenossen gehalten werden. Die geplante Tierhaltung gehört im Vorfeld gut überlegt, damit das Osterhäschen von heute nicht der verwaiste Tierheimhase von morgen ist! (PID)