Hacker: "Wien ist kein Experimentierkessel"
Trotz lauter werdender Rufe nach der Abschaffung der Corona-Quarantäne gibt es noch kein Datum dafür. Aus dem Gesundheitsministerium heißt es, man bereite sich seit Monaten auf verschiedene Szenarien vor. Geprüft werde unter anderem die Möglichkeit, Bescheide automatisiert zu erstellen. Teil der Vorbereitungen seien verschiedene Möglichkeiten für Absonderung und Quarantäne von Infizierten und Kontaktpersonen, die je nach Virusvariante und weiterer Entwicklung zum Einsatz kommen könnten. Eine Möglichkeit sei dabei, die bestehenden Regelungen zu Absonderung und Quarantäne durch eine sogenannte Verkehrsbeschränkung zu ersetzen.
Widerstand gegen ein Aus für die Quarantäne kommt vom Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ): "Gesundheitspolitiker haben jetzt die unangenehme Aufgabe, weiter darauf zu beharren, dass wir unangenehme Spielregeln brauchen, um so gesund wie möglich durch diese Pandemie zu kommen", so Hacker in "Wien Heute". "Eine Zwei-Millionen-Stadt ist kein Experimentierkessel. Es ist undenkbar, dass wir hier experimentieren - dass wir das, was man seit Jahrhunderten weiß, wie man sich in einer Pandemie zu verhalten halt, über Bord werfen und sagen 'Schauen wir einmal, was passiert'."
Parallel prüft man im Gesundheitsministerium auch die Möglichkeit, Bescheide automatisiert zu erstellen. "Damit können Absonderung und Quarantäne bestehen bleiben und gleichzeitig werden die Behörden massiv entlastet", wurde erklärt: "Eine Entscheidung über die künftige Regelung für Absonderung und Quarantäne ist noch offen." Klar sei, dass eine Coronainfekt ion eine meldepflichtige Krankheit nach dem Epidemiegesetz bleibe.