NHM zeigt Wissenschafts- und Hausgeschichte
Im oberen Stock des Naturhistorischen Museums (NHM) geben ab sofort zwei neue Vitrinen auf dem Weg zum "Deck 50" einen Einblick, wie sich die Ordnung und Darstellung von Wissen im Lauf der Zeit veränderte. Auch die Geschichte der Wissensvermittlung im Haus an der Wiener Ringstraße wird neu thematisiert. Damit soll gleichzeitig auch ein weiterer Ort der Kommunikation mit der Bevölkerung geschaffen werden, verkündete Generaldirektorin Katrin Vohland im Gespräch mit der APA.
"Das Naturhistorische Museum ist ein Evolutionsmuseum", so Vohland. "Wer durch das Haus geht, geht auch durch die Erdgeschichte." Der Blick auf diese Geschichte wird ab jetzt durch neue Bilder, Texte und Exponate erweitert, die auch die Historie des NHM selbst darstellen. Die beiden Vitrinen sind über getrennte Stiegenaufgänge erreichbar und würden "wie zwei Gehirnhälften" funktionieren, erklärt Julia Landsiedl, die als Szenografin für die Einbindung der Vitrinen in den Raum verantwortlich war.
Während die Glaswand auf der linken Seite mit geordneten Blöcken den logischen Teil darstellt und die Ordnung von Wissen von den einstigen Wunderkammern bis zur modernen Kategorisierung, etwa durch die DNA-Analyse, nachverfolgt, ist der rechte Teil, "Anschauung", kreativer und freier. Aber auch die Zeit des Nationalsozialismus wird nicht ausgeklammert, sondern bewusst als "Störelement" in der Wissensgeschichte in einer separaten Infobox behandelt.
Mit den Vitrinen wolle das Museum zeigen, dass Wissenschaft im Dialog mit sich und mit der Gesellschaft stehe, so Martin Krenn, Leiter des Archivs für Wissenschaftsgeschichte des NHM. Gleichzeitig sei das Ziel laut Vohland, einen neuen Kommunikationsort zu schaffen: "Wir wollen den Austausch mit der Gesellschaft stärken." (APA)
Bild: NHM Wien, Christina Rittmannsperger
