Wien hat zwei Millionen Einwohner-Marke überschritten
Wien hat nun mehr als zwei Millionen Einwohner. Laut vorläufigen Daten des Bevölkerungsmonitorings der Landesstatistik-Abteilung MA 23 dürfte die Bundeshauptstadt Ende September 2023 die symbolische Marke überschritten haben. Das teilte das Büro des zuständigen Stadtrats Peter Hanke (SPÖ) der APA mit. Tatsächlich handelt es sich um ein Comeback: Denn schon Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Wien so viele Einwohnerinnen und Einwohner.
Die aktuelle Schätzung im Bevölkerungsmonitoring - basierend auf Daten aus dem Melderegister - geht davon aus, dass Wiens Bevölkerung zwischen dem 1. Jänner und dem 30. September dieses Jahres um über 19.500 Menschen gewachsen ist. Das würde bedeuten, dass der Bevölkerungsstand Anfang Oktober bei knapp über zwei Millionen lag. Genaueres wird sich laut Rathaus im November zeigen, wenn die Statistik Austria den vorläufigen Bevölkerungsstand zum 1. Oktober bekannt gibt.
Ende des Jahres dürfte der Wert dann sogar deutlich über der Zwei-Millionen-Marke liegen, schätzt die MA 23. Denn das Wiener Bevölkerungswachstum sei traditionell im September und Oktober am stärksten, wenn sich zahlreiche Studentinnen und Studenten in Wien wohnhaft melden, hieß es. Mit dem Überschreiten der Marke ist Wien nach Berlin, Madrid, Rom und Paris die fünftgrößte Stadt der Europäischen Union und die zweitgrößte Stadt im deutschsprachigen Raum.
Den historischen Höchststand erreichte man 1910 mit 2,08 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern. Danach galt die Donaumetropole lange als schrumpfende und alternde Stadt. Noch in den 1980er-Jahren gingen Bevölkerungsprognosen - auch angesichts der Randlage in Europa - davon aus, dass die Einwohnerzahl auch in Zukunft weiter sinken würde, wie die Stadt betont.
Diese Prognose erfüllte sich nicht. Seit dem Fall der Berliner Mauer 1989 ist Wien um eine halbe Million Menschen angewachsen. Stadtrat Hanke hob hervor, dass sich Wien inzwischen zu einem attraktiven, weltoffenen Zentrum entwickelt habe - das hohe Lebensqualität garantiere, wie auch internationale Rankings beweisen würden. Man investiere auch weiterhin in Bereiche wie Pflege, öffentlicher Verkehr, Bildung und Gesundheit, versicherte er.
Wenig erfreut über die Entwicklung zeigte sich Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp. Der Zuwachs sei durch die Zuwanderung von "illegalen, bildungsfernen Sozialmigranten" erzielt worden, befand er. Auch die Infrastruktur der Stadt sei dieser Bevölkerungszahl nicht gewachsen, zeigte er sich in einer Aussendung überzeugt. Schon jetzt sei etwa ein "Kollaps" des Wiener Gesundheitssystems zu verzeichnen. (APA)