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Bezirke: Wien setzt auf Klimateams Bezirke: Wien setzt auf Klimateams
Umwelt

Bezirke: Wien setzt auf Klimateams

Heuer im 6., 18. und 21. Bezirk; nach zweitem Pilotjahr geht die Initiative 2024 in den Normalbetrieb über.
W24 Redaktion
Dienstag, 19. Dezember 2023
Verfasst am 19.12.2023 von W24 Redaktion

Pflanzen und Schatten am Vorplatz einer Volksschule, klimafitte Mobilität mit dem "Pedibus" oder erneuerbare Energie-Grätzl: Das sind einige der 34 Siegerentwürfe, deren Umsetzung im Rahmen des "Wiener Klimateams" in den kommenden Jahren in den Bezirken Mariahilf, Währing und Floridsdorf geplant ist und die am Montag bei einem Pressetermin präsentiert wurden. Das Bürgerbeteiligungsformat wird zudem im Spätsommer 2024 als fixer Bestandteil der Wiener Stadtpolitik fortgeführt.

Ziel des "Wiener Klimateams" sei die Integration von Bedenken und Anliegen der Wiener Bürgerinnen und Bürger - egal ob mit österreichischen Pass oder nicht - in politische Diskussionen und Entscheidungsfindung, sagte Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Bewohner der drei Bezirke waren im Frühjahr dazu aufgerufen, im Rahmen der zweiten Runde der Initiative Grätzl-Ideen zum Klimaschutz einzureichen.

Mit Multiplikatoren, wie Vereinen Jugendzentren und Bildungseinrichtungen, sei im Rahmen von Veranstaltungen kooperiert worden, um möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, beispielsweise bei einem Fußballspiel des Floridsdorfer AC. Die so rund gewonnenen 1.300 Ideen sind im Anschluss von Experten der Stadt Wien auf ihre Umsetzbarkeit überprüft worden. Drei repräsentative, geloste Bürgerjurys haben dann aus rund 100 Projektentwürfen die 34 ausgewählt, davon sieben in Mariahilf, sechs in Währing und 21 in Floridsdorf.

Die so erreichte Partizipation solle die hohe Lebensqualität auch in einer heißer werdenden Stadt sichern. "Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie viele wichtige Aspekte bei dem Thema zusammenkommen, von der Verkehrsberuhigung zur Begrünung des Lebensraums, erneuerbaren Energien und Projekten für einen nachhaltigem Alltag", so Czernohorszky.

In Mariahilf wird es etwa mit dem "Wiener Klima Himmel" eine Begrünungslösung zur Kühlung und Beschattung des Vorplatzes der Volksschule Corneliusgasse geben. Eine begrünte Pflanzenrank-Konstruktion soll dort als horizontales, grünes Dach installiert werden. "Entscheidend war bei den Klimateams, dass die Menschen zusammenkommen, diskutieren und so die besten und zukunftsfähigsten Ideen für ihr Grätzl finden", freute sich Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ). Mit "Power to the people" wird in Mariahilf außerdem eine Vernetzungsplattform in Form von Infoveranstaltungen für all jene Bewohnerinnen und Bewohner geschaffen werden, die sich an der gemeinschaftlichen Erzeugung erneuerbarer Energie beteiligen wollen.

In Währing soll in Zukunft unter anderem ein sogenannter Pedibus die Zahl der "Elterntaxis", und damit den Autoverkehr im Schulumfeld verringern, sagte Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (Die Grünen). Beim "Pedibus" handelt es sich um eine Gehgemeinschaft, bei der Gruppen Kinder von einer ehrenamtlichen Aufsichtsperson sicher zu Fuß in die Schule oder den Kindergarten gebracht werden. "Bei den sechs für Währing gewählten Projekten passt der Mix: Von der Aufwertung des öffentlichen Raums zur Verkehrsberuhigung und der Veränderung von Mobilitätsgewohnheiten", so Nossek. So wird etwa auch die Antonigasse verkehrsberuhigt und an der Ecke zur Hildebrandgasse ein begrünter Aufenthaltsbereich entstehen.

Über "21 Projekte für den 21. Bezirk" freute sich der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai. "Workshops in Schulen, erneuerbare Energie-Grätzl, mehr Schatten am Floridsdorfer Markt und ein neuer Waldpark beim Frieseneggpark, wo vorher eine lieblose Wiese war", zählte er einige Beispiele auf. Jetzt gehe es darum, die Ärmel hochzukrempeln und die Projekte in den nächsten zwei Jahren umzusetzen.