Doskozil will Wiener Zeitung erhalten
Der Verfassungsausschuss des Nationalrates hat am Mittwochnachmittag mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ das Aus für die "Wiener Zeitung" in ihrer derzeitigen Form beschlossen. Die älteste noch in gedruckter Form erscheinende Tageszeitung der Welt soll künftig primär nur mehr als Onlinemedium erscheinen.
Nun hat sich ein prominenter Fürsprecher für den Erhalt der Zeitung zu Wort gemeldet: der burgenländische Landeshauptmann und Kandidat für den SPÖ-Bundesparteivorsitz Hans Peter Doskozil spricht sich für den Erhalt der "Wiener Zeitung" aus. Dass die türkis-grüne Bundesregierung diese einstellen will, sei "nicht nachvollziehbar". "Sollte er die Möglichkeit erhalten", will Doskozil laut SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst politische und rechtliche Schritte prüfen lassen, um die Einstellung zu "revidieren".
"Gerade jetzt benötigen wir unabhängige Medien und eine qualitative Medienvielfalt", hieß es am Donnerstag zur APA. Fürst verwies außerdem darauf, dass Doskozil durch eine Verfassungsklage gegen den politischen Einfluss im ORF bereits dokumentiert habe, dass ihm die Trennung zwischen Politik und Medien ein Anliegen ist.
Bereits im Vorjahr hatte sich ein prominentes Personenkomitee zum Erhalt der Printausgabe der ältesten Tageszeitung des Landes gebildet. Als Fürsprecher für den Erhalt gilt auch Bürgermeister Michael Ludwig, Ex-Bundespräsident Heinz Fischer oder die frühere ÖVP-Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat. (APA/Red/hh)