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Mehr Geld für armutsgefährdete Kinder Mehr Geld für armutsgefährdete Kinder
Bildung

Mehr Geld für armutsgefährdete Kinder

Die Stadt nimmt 15 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich in die Hand - Paket gilt ab dem nächsten Schuljahr.
W24 Redaktion
Freitag, 21. April 2023
Verfasst am 21.04.2023 von W24 Redaktion

Wegen der anhaltenden Teuerung investiert die Stadt Wien künftig 15 Mio. Euro zusätzlich pro Jahr für armutsgefährdete Kindergarten- und Schulkinder. Damit soll eine Entlastung bei den Besuchs- und Essensbeiträgen, mehr Förderung bei mehrtägigen Schulveranstaltungen sowie Unterstützung bei Unterrichtsmaterial für Pflichtschülerinnen und Pflichtschüler finanziert werden, wie am Freitag bekanntgegeben wurde.

Ab Herbst soll es eine deutliche Entlastung bei den Essensbeiträgen für Schulen, Kindergärten und Horte geben. Der katholische Familienverband und die Plattform für Alleinerziehende hatten zuletzt beklagt, dass in Wien immer weniger Kinder von Essensgeldbeiträgen für Kindergärten und Nachmittagsbetreuung befreit würden, weil die Einkommensgrenzen seit Jahren nicht valorisiert wurden. Ab Herbst gilt eine veränderte Bemessungsgrundlage, außerdem wird diese jährlich angepasst, hieß es in einer Presseaussendung. Zudem sollen demnach auch die Besuchsbeiträge für Horte und Nachmittagsbetreuung sinken. Für begünstigte Eltern soll die Förderung des Essensbeitrags in Schulen jährlich 2.300 Euro, beim Hort 1.750 Euro und beim Kindergarten 800 Euro Ersparnis bringen.

Außerdem gibt es bei mehrtägigen Schulveranstaltungen - etwa Projektwochen, Winter- oder Sommersportwochen - künftig bereits ab drei und nicht wie bisher erst ab fünf Tagen finanzielle Unterstützung. Der Kreis der Anspruchsberechtigten wird ausgeweitet, außerdem werden die Fördersätze um zehn Prozent angehoben.

Indirekte Unterstützung gibt es künftig außerdem beim Ankauf von Unterrichtsmaterialien für Pflichtschüler (Volks-, Mittel-, Sonder- und Polytechnische Schule). Öffentliche Pflichtschulen sollen zu Beginn des Schuljahres einen Zuschuss für alle Schülerinnen und Schüler bekommen, um damit Hefte, Bleistifte, Zeichenpapier oder - je nach Schul-Schwerpunkt und eigenen Anliegen - zusätzliche Unterrichtsmaterialien zu kaufen. Wie das Geld konkret verwendet und aufgeteilt wird, entscheiden die Schulen im Rahmen der geltenden Richtlinien selbst.

Mit dem Paket werde Familien, die von der aktuellen Teuerung besonders betroffen sind, konkret geholfen, wurde Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) in der Aussendung zitiert. Ziel sei, dass alle Kinder mitgenommen würden und eine gute Bildungslaufbahn einschlagen können, meinte die Wiener SPÖ-Bildungssprecherin Nicole Berger-Krotsch. Die Wiener Grünen kritisierten indes per Aussendung, dass Wiederkehr zu spät reagiert habe und die Maßnahmen erst ab dem kommenden Schuljahr greifen (apa/red).