Hitzestudie untersucht Wiens Fiakerpferde
Die sengende Hitze entfacht auch wieder die Debatte über Fiakerpferde in der Stadt. Schon lange wird über ihre Zukunft diskutiert. Für manche gehören sie zu Wien, wie der Stephansdom. Für andere sind sie nicht mehr zeitgemäß. Das Thema polarisiert.
In Pyjamas liegen rund 20 Tierschützer*innen am Dienstag in der Mittagshitze am Stephansplatz. Mit der Aktion wollen sie gegen die, „schläfrige“ Tierschutzpolitik der Stadt demonstrieren. Die Tierschützer*innen sehen qualvolle Bedingungen für die mehr als 300 Fiakerpferde, vor allem bei hohen Temperaturen in der Innenstadt. Sie fordern unter anderem hitzefrei ab 30 Grad.
Den Kutscher*innen gehen die Forderungen der Tierschutzorganisation zu weit. Aktuell dürfen Fiaker nicht fahren, wenn die Messstation bei der Operngasse im Schatten 35 Grad anzeigt. Sie sehen das Tierwohl nicht gefährdet. Zudem würden sie ohnehin schon strengen Kontrollen und Auflagen unterliegen.
Die Hitzefreigrenze auf 30 Grad zu senken, wie von den Tierschützern gefordert, sei rechtlich nicht möglich, erklärt der zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky. Ab 30 Grad lässt die Stadt jedenfalls die Pferde regelmäßig tierärztlich überprüfen, bisher laut den Fiakern ohne Beanstandungen.
Welche Auswirkungen die Hitze auf das Wohlbefinden der Fiakerpferde hat, wollen Stadt und Bund nun mit einer Hitzestudie herausfinden, die gemeinsam mit der Veterinärmedizinischen Universität sie im Sommer durchgeführt wird.