Gewaltschutz: Clubszene sieht Politik am Zug
Nachdem zuletzt mehrfach Vorwürfe von Übergriffen im Clubbereich bekannt wurden, haben sich Interessensvertreter der Szene am Dienstag mit Forderungen zum Gewaltschutz an die Öffentlichkeit gewandt. Die IG Club Kultur, AwA* (Wien), awa_graz (Graz) und das EAT network sowie der Verein Arche* Awareness (Innsbruck) sprechen sich für Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, bei Förderungen und im Veranstaltungsgesetz aus. Zudem brauche es einen Ausbau der Bildungsarbeit.
Mit dem Forderungspapier wolle man eine Diskussion anstoßen, hieß es in einer Aussendung. Zudem fordere man damit "Politik, Verwaltung, aber auch die eigene(n) Szene(n) zum aktiven Handeln auf". Die vollständige Forderungsliste findet sich auf der Website der IG Club Kultur (https://clubkultur.org/), wo auch dazu aufgerufen wird, diese öffentlich zu unterstützen. Klar sei, dass die publik gewordenen Fälle von sexuellen Übergriffen "nur die Spitze des Eisbergs" seien und "die Notwendigkeit eines strukturellen Wandels" aufzeigen.
Die Wiener Grünen unterstützen via Aussendung das Vorhaben. "Es muss unser aller Anliegen sein, sexualisierte Gewalt zu verhindern und Strukturen zu schaffen, die Betroffene sofort auffangen, wenn sie passiert. Deshalb braucht es klare Vorgaben zum Gewaltschutz im Wiener Veranstaltungsgesetz und in den Förderverträgen der Stadt Wien", so Frauensprecherin Viktoria Spielmann. Die am Montag vorgestellte Kooperation der Vienna Club Commission (VCC) mit der Initiative "Ich bin dein Rettungsanker" sei ein erster richtiger Schritt, aber: "Es braucht langfristig abgesicherte finanzielle Mittel für die Bildungsarbeit gegen Gewalt im Kunst- und Kulturbereich sowie eine Meldestelle gegen Machtmissbrauch und sexualisierte Übergriffe, die eng mit der vera* Vertrauenstelle für Betroffene von Gewalt im Kunst- und Kulturbereich kooperiert."
Die VCC wird sich außerdem am Donnerstag im Rahmen des Showcase-Festivals Waves Vienna weiter mit dem Thema auseinandersetzen, wurde doch die Präsentation einer Umfrage zu Sicherheit im Wiener Nachtleben angekündigt. In Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut EDUCULT wurden dafür Antworten von über 2.000 Personen erhoben und ausgewertet (apa/red) .