Neues Bücherdepot der Uni Wien nimmt Form an
Das neue Bücherdepot der Universität Wien auf den Siemensgründen in Floridsdorf nimmt langsam Formen an. Mittlerweile befindet sich beim im Herbst begonnenen Bauprojekt der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) das dritte von sechs Obergeschoßen im Rohbau. Ende Mai soll die Dachgleiche erreicht sein, Ende 2024 ist die Fertigstellung des rund 46 Mio. Euro schweren Projekts geplant, hieß es anlässlich einer Baustellenbesichtigung am Donnerstag.
Insgesamt können dann laut Presseunterlage auf einer Nettoraumfläche von 13.000 Quadratmetern rund 130.000 Laufmeter Bücher untergebracht werden. 109.000 Laufmeter davon stehen der Universität Wien zur Verfügung - das sind "umgerechnet" 2,7 Millionen Bände. Auf der restlichen Fläche können die Technische Universität Wien, die Universität für angewandte Kunst, die Akademie der bildenden Künste sowie Geosphere Austria Bücher lagern.
Im Hauptgebäude der Uni Wien werden dadurch rund 5.000 Quadratmeter frei. Nach Übersiedlung der Bücher werden die Räumlichkeiten dort voraussichtlich rund zwei Jahre lang saniert. Der historische Große Lesesaal bleibt dabei in seinem Erscheinungsbild erhalten, Haus- und Elektrotechnik werden erneuert. Außerdem sollen Büroräumlichkeiten und IT-Arbeitsflächen für Studierende und Mitarbeiter entstehen. Für Ausleihe und Rückgabe der Bücher im neuen Depot richtet die Uni Wien einen gemeinsamen Shuttleservice ein, bei dem ein Elektrofahrzeug regelmäßig pendelt.
Das Bücherdepot selbst wird ein Holzhybridbau und kann bei Bedarf im laufenden Betrieb erweitert werden. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert.
Mit dem Standort in Floridsdorf geht eine lange Geschichte der Suche nach einem Bücherdepot für die Uni Wien zu Ende. Bereits Anfang des letzten Jahrhunderts war Otto Wagner beauftragt worden, ein eigenes Gebäude dafür zu entwerfen - ein Entwurf dafür war für Ecke Boltzmanngasse/Strudlhofgasse vorgesehen, ein weiterer für die Ecke Sensengasse/Spitalgasse. Auch weitere Projekte wurden nie verwirklicht, unter anderem auch deshalb weil ein als geplantes Bibliotheksgebäude in der Universitätsstraße kurzerhand zum Neuen Institutsgebäude (NIG) umfunktioniert wurde. (APA)
Bild: © Pittino & Ortner