Liesingbach: "Probe" für die Natur
Seit Mitte März wird hier am Liesingbach in die Tiefe gegraben. Aktuell finden zwischen Riegermühle und Rodauner Brücke im 23. Bezirk Probebohrungen statt. Dabei wird die geologische Beschaffenheit des Untergrundes für die künftige Renaturierung erkundet. Insgesamt gibt es 35 Bohrpunkte im Bereich.
Zu Wochenbeginn steht ein Bohrer in Atzgersdorf auf Höhe Möllergasse, zeigt er W24-Lokalaugenschein. Im Flussbett gräbt der Bohrer rund 5 Meter tief, Bodenproben werden entnommen, kommen in eine sog. „Kernkiste“ und landen dann bei Geolog*innen, die die Proben untersuchen. Vor Ort wird das Loch im Anschluss mit Ton oder Kies, je nach Untergrund wieder verschlossen, informiert die Bauleitung.
„Wir wissen nicht, welche Baumaßnahmen in den 30er bis 70er Jahren gesetzt wurden und was sich im Untergrund versteckt. Deshalb brauchen wir die Probebohrungen um die Baufirmen informieren zu können“, erklärt Abteilungsleiter Gerald Loew, Abteilungsleiter MA 45 Wiener Gewässer.
Bis Ende 2027 werden ja die restlichen gut neun Kilometer des Liesingbachs renaturiert – ein ökologisches Großbauprojekt. Derzeit ist der Bauabschnitt zwischen Großmarktstraße und Gutheil-Schoder-Gasse an der Reihe.
Zeitgleich entsteht unter dem Bach ein neuer Begleitkanal, der direkt in die Kläranlage mündet und das Gewässer vor Verschmutzungen schützen soll. Der Hochwasserschutz bleibt erhalten, betont Loew. Abgeschlossen ist die Renaturierung des Liesingbachs voraussichtlich Ende 2027, sofern keine gröberen Regenereignisse dazwischenkommen. Die Probebohrungen laufen noch bis Ende Mai. (vk)