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Raus aus Gas: Wärmeplan zeigt Zielgebiete Raus aus Gas: Wärmeplan zeigt Zielgebiete
Umwelt

Raus aus Gas: Wärmeplan zeigt Zielgebiete

Bis 2040 sollen Wärme und Warmwasser in Wien ausschließlich „klimaneutral“ erzeugt werden. Die Stadt hat dazu jetzt den "Wiener Wärmeplan" erstellt.
W24 Redaktion
Montag, 06. Mai 2024
Verfasst am 06.05.2024 von W24 Redaktion

Wien hat sich vor geraumer Zeit das Ziel gesetzt, die fossile Dominanz in Sachen Heizen und Warmwasser bis 2040 zu beenden. Auch die etwa 600.000 derzeit verbauten Gasheizungen sollen durch Systeme mit erneuerbarer Energie ersetzt werden. Wie der Umstieg konkret aussehen soll, dazu gibt es jetzt ein Zielbild: Den "Wiener Wärmeplan 2024", der am Montag präsentiert wurde.

Er berücksichtigt den gesamten Gebäudebestand des Stadtgebiets und zeigt, in welchen Gebieten ein Ausbau der Fernwärme in Frage kommt - die bis 2040 gänzlich klimaneutral erzeugt werden soll. Aufgelistet werden aber auch jene Gegenden, wo vermutlich andere Lösungen notwendig werden. Der Erstellung des Wärmeplans ging laut Stadt eine umfassende Vorbereitungs- und Planungsphase voraus. Beteiligt waren die Geschäftsgruppen von Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál sowie von Wirtschafts- und Finanzstadtrat Peter Hanke (alle SPÖ).

Die Gebiete wurden auf Basis des bestehenden und erwartbaren Wärmebedarfs definiert und ausgewiesen. Lokale bzw. infrastrukturelle Gegebenheiten habe man dabei berücksichtigt, hieß es. Wichtige Punkte waren etwa eine bereits vorhandene Fernwärmeanbindung oder auch die Frage, ob Erdwärme genutzt werden kann. Drei Kategorien wurden festgelegt: Gebiete, in denen Fernwärme die beste Option ist, solche mit guter Eignung für lokale Wärmenetze sowie Bereiche, in denen man eher auf individuelle klimaneutrale Versorgung setzen sollte.

Basierend auf den Überkategorien wurden weitere Unterteilungen festgelegt, etwa was die Fernwärme anbelangt. Hier sind dann Gegenden zu finden, wo es diese schon gibt, weiters solche, wo ein Anschluss an vorhandene Leitungen möglich ist oder wo ein flächendeckender Ausbau in Umsetzung oder zumindest künftig geplant ist. Das Fernwärmenetz soll jedenfalls künftig 1.700 Kilometer betragen.

Außerdem wurden "Lokale Wärme gemeinsam"-Gebiete definiert, in denen der Fernwärmeausbau aufgrund der vorhandenen Kapazitäten vorerst nicht vorgesehen ist. Zugleich verfügen sie aber ebenfalls über eine dichte Verbauung. Somit sind sie für gemeinschaftliche Wärmeversorgungen über lokale Netze besonders gut geeignet, wie es hieß.

Genutzt werden sollen dafür anderweitig vorhandene Energiequellen wie etwa Erdwärme. Möglich ist die gemeinsame Versorgung mehrerer Gebäude durch Wärmepumpen. Jene Stadtteile, in denen auf lokale Systeme gesetzt werden sollte, finden sich wenig überraschend vor allem in den äußeren Bezirken.

Zustimmung zum Wiener Wärmeplan kommt am Montag von der Umweltschutzorganisation Global 2000. „Nachdem die Bundesregierung kein umfangreiches Erneuerbaren Wärmegesetz erlassen hat, ist die Wiener Stadtregierung jetzt am Zug tätig zu werden“, so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000 in einer Aussendung. Konkret brauche es rasch einen rechtlichen Rahmen, sowie genügend finanzielle Mittel – insbesondere für die thermische Sanierung.(apa/vk)