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Schulstart: 245.000 Kinder und 1.600 neue Lehrer Schulstart: 245.000 Kinder und 1.600 neue Lehrer
Bildung

Schulstart: 245.000 Kinder und 1.600 neue Lehrer

Laut Bildungsdirektion wird in jeder Klasse klassenführende Lehrkraft unterrichten - Familienzusammenführung laut Wiederkehr weiter Herausforderung - Mobile Zubauten gehen in Betrieb
W24 Redaktion
Donnerstag, 29. August 2024
Verfasst am 29.08.2024 von W24 Redaktion

In Wien beginnt am Montag für mehr als 245.000 Kinder und Jugendliche wieder die Schule. Das gilt auch für rund 30.000 Pädagoginnen und Pädagogen. 1.600 Lehrkräfte beginnen dabei neu, wie Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) und der interimistische Bildungsdirektor Arno Langmeier am Donnerstag erläuterten. Die Personalsituation sei zwar herausfordernd, es sei jedoch davon auszugehen, dass jede Klasse über eine klassenführende Lehrkraft verfügen werde, hieß es.

"Für dieses Schuljahr waren die Herausforderungen extrem intensiv", versicherte Wiederkehr. Die Fluktuation bei den Lehrkräften sei hoch. Es sei aber gelungen, die allermeisten Planstellen zu besetzen. Berichte, wonach im Sommer besonders viele Pädagogen gekündigt hätten, seien nicht zutreffend, ergänzte der Bildungsdirektor. Die Abgänge würden sich im Rahmen der vergangenen Jahre bewegen (apa).

Schon im vergangenen Schuljahr habe man rund 2.500 Personen neu angestellt, betonte Langmeier. Zudem würden derzeit weitere Posten ausgeschrieben, da die Situation nie statisch sei. Man wolle damit etwa auf anstehende Pensionierungen während des kommenden Schuljahrs reagieren, erläuterte er.

Wiederkehr zeigte sich überzeugt, dass etwa mit Gratis-Öffi-Ticket und anderen Unterstützungsmaßnahmen die Attraktivität des Berufes erhöht worden sei. Von den 1.600 neuen Lehrern beginnen rund 1.000 im Pflichtschulbereich, der Rest in AHS und berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS).

Der Schulstart werde sehr gut gelingen, prophezeite Wiederkehr. Die Anforderungen seien aber hoch - auch durch zu integrierende Personen aus der Ukraine und den hohen Zuzug von Kindern asylberechtigter Personen. "Die Familienzusammenführung fordert die Wiener Pflichtschulen weiter", berichtete er.

In Wien gehen nun 45 kurzfristig aufgebaute Mobilklassen an fünf Standorten in Betrieb, um den nötigen Platz für die Neuankömmlinge zu schaffen. Doch auch Zu- und Neubauten werden eröffnet, wie die zuständige Schul-Abteilungsleiterin Andrea Trattnig erläuterte. Insgesamt werden 137 neu errichtete Klassenräume ihrer Bestimmung übergeben.

Für Kinder und Jugendliche, die neu nach Wien kommen und kaum schulische Vorerfahrungen haben, wird es wieder Orientierungsklassen geben. Sechs davon standen bisher an zwei Standorten zur Verfügung, mit Schulbeginn ist der Ausbau um weitere vier Klassen geplant. Die Kinder werden dort zwei Monate lang betreut und auf den Schulbesuch vorbereitet.

Bildungspolitische Forderungen bzw. Überlegungen führt Christoph Wiederkehr auch in einem Buch aus, das im September erscheint. Unter dem Titel "Schule schaffen" (Goldegg Verlag) werden Themen wie Schulangst, Notenfrust und Bürokratie behandelt. Antworten sucht der Wiener Bildungsstadtrat unter anderem auf die Frage, die als programmatischer Untertitel der Publikation fungiert: "Wie gelingt es, dass Kinder wieder gern in die Schule gehn?"