Nach sexueller Belästigung: Klage gegen Sigi Maurer
Die Ex-Nationalratsabgeordnete der Grünen, Sigi Maurer, erhielt Ende Mai eine Facebooknachricht mit obszönen und sexuell übergriffigen Inhalten. Beim vermeintlichen Verfasser handelte es sich um den Betreiber eines Craft-Beer-Shops in der Josefstadt, an dessen Geschäft sie jeden Tag am Weg zur Arbeit vorbei muss.
Maurer teilte nach Erhalt der vulgären Zeilen ebendiese Nachricht auf ihren Social-Media-Kanälen. Dabei gab sie die Identität des potenziellen Absenders und die Lage seines Geschäftslokals preis. Nach einem heftigen Shitstorm und breiter medialer Berichterstattung dementierte der Mann die Anschuldigungen und rechtfertigte sich damit, dass sein Computer für Kunden jeden zugänglich sei und er die Nachricht nicht verfasst hätte. Der obszöne Chat an sich wäre für den Lokalbetreiber nicht strafbar, da die Nachrichten privat verschickt wurden.
Der Wirt klagt Maurer nun wegen übler Nachrede. Sein Rechtsanwalt Adrian Hollaender erklärt: "Die öffentliche Anprangerung meines Mandanten hat seine Persönlichkeitsrechte in eklatanter Weise verletzt. Es bedarf daher einer deutlichen juristischen Reaktion auf diesen massiven Eingriff in die Rechtssphäre seiner Person und seines Betriebes. Aus diesem Grund war die Erhebung einer Privatanklage erforderlich!"
Mauerer will weiterhin gegen den Wirt vorgehen und lässt nicht von der Klage ab: "Sich nicht zu wehren ist keine Lösung. Es kann nicht sein, dass Belästiger davon ausgehen können, dass ihr Handeln konsequenzenlos für sie bleibt."
Bild: Die Grünen Österreich