Belvedere: "Stöckl im Park" bewilligt
Es war ein Verfahren der Sonderklasse: Der Akt für die Betriebsanlage, die es zu prüfen galt, umfasst 1300 Seiten, rund 12 Amtssachverständige und 6 Privatsachverständige wurden beigezogen, rund 580 Seiten an Einwendungen wurden gemacht und rund 24 Stunden lang wurde mit 45 Bürgerinnen und Bürgern verhandelt. Das Projekt, um das es geht, ist ein geplanter Gastronomiebetrieb, der beim ehemaligen Belvedere Stöckl im 4. Bezirk entstehen soll. Der Betreiber ist eine Brauerei, die im am unteren Rennweg im 3. Bezirk bereits einen Standort hat.
Seit Ende Mai liegt die Baugenehmigung von der Baupolizei für das Restaurant mit Gastgarten und insgesamt 880 Plätzen vor – ausständig war noch das Betriebsanlagengenehmigungsverfahren, für das das magistratische Bezirksamt 1/8 verantwortlich zeichnet:
66 Auflagen für den Betreiber
„Das Magistratische Bezirksamt hat es sich in seiner Entscheidungsfindung nicht leicht gemacht - die Prüfung aller Gutachten und Stellungnahmen der Sachverständigen hat ergeben, dass das Projekt den Anforderungen für eine Betriebsanlagengenehmigung entspricht. Rund 66 Auflagen hat der Betreiber zu erfüllen", sagt Leiterin des magistratischen Bezirksamts 1/8 Eva Schantl-Wurz.
Eine allerletze Bewilligung fehlt noch
Die Behörden haben im Laufe des Prozesses zwar viel Verständis aufgezeigt, dass sich die Bewohner in ihrem unmittelbaren Umfeld keinen neuen größeren Gastrobetrieb wünschen, allerdings: "Alle eingeholten überparteilichen Gutachten sind positiv und alle Einwände der Bevölkerung sind in den Akt eingeflossen", so Schantzl-Wurz "Das ist ungewöhnlich, zeigt aber, dass die Qualität der Prüfung wirklich sehr in die Tiefe geht und alles berücksichtigt wurde. Der Betrieb befindet sich hinter Mauern auf Höhe des oberen Belvederes – zwischen Gastgarten und Wohnbevölkerung liegt die tagsüber relativ stark befahrene Prinz Eugen Straße.“
Eine aller letzte Bewilligung braucht der Betreiber aber dennoch. Eine naturschutzrechtliche Bewilligung der Umweltschutzabteilung (MA 22), aufgrund einer geschützten Orchideenart, die auf dem Grundstück wächst. Diese soll aber schon bald ebenfalls bewilligt werden.