Der letzte Eisenhändler vom Alsergrund
Die Eisenwarenhandlung Göbbel ist die letzte ihrer Art im 9. Bezirk. 1887 hat Carl Göbbel das Geschäft in der Liechtensteinstraße eröffnet. Seit 30 Jahren führt nun Urenkel Karl Seiser den Laden. Das Sortiment hat sich seitdem verändert. Zu den alten Nägeln und Schrauben haben sich Küchenartikel, Sanitärprodukte oder Lampen gesellt.
Beratung und Montagetipps
40 bis 120 Kunden kaufen täglich bei ihm ein. Die meisten kommen aus dem Grätzel. Seitdem ähnliche Läden in den Nachbarbezirken zugesperrt haben, kommen aber immer wieder auch Menschen „von weiter weg“. Was die Kundschaft an der Eisenhandlung schätzt? Die Beratung und Engagement – Montagetipps und einen netten Plausch mit Tee gibt’s kostenlos dazu. Genau das unterscheide ihn auch von großen Baumarktketten – der soziale Kontakt. Mitarbeiter hat Seiser keine. Eine 60-Stundenwoche ist keine Seltenheit.
"Wer will schon so etwas weiterführen"
Der Eisenwarenhändler muss hart kalkulieren. Viele Dinge kosten etwas mehr als im Großhandel, manches ist aber auch günstiger. „Es gibt bessere und schlechtere Zeiten“, erzählt der 56-Jährige im W24-Gespräch. Bis zur Pension will der zweifache Familienvater noch weitermachen. Was dann mit der Eisenwarenhandlung passiert? „Vielleicht kann man das Geschäft verkaufen, aber eher wird es ‚auslaufen‘. Weil wer will schon so etwas weiterführen?“. Schlussendlich bestimme aber auch der Konsument selbst über die Zukunft von Geschäften wie seinem. Mehr im Video-Beitrag! (vk)