Eichen-Raupen: So wappnet sich Wien
In zwei Teams ist sie seit Anfang Mai unterwegs - die Spritztruppe der MA 42 (Wiener Stadtgärten). Ihre Mission: Die Eichenprozessionsspinner in ganz Wien zu bekämpfen. Mit einer Art Schneekanone sprüht sie ein biologisches Pflanzenschutzmittel (Bacillus thuringiensis) auf die Bäume. „Die Raupen fressen das, erkranken an ‚Durchfall‘ und sterben im Nest ab“, erklärt Spritzgruppenleiter Christian Eigner gegenüber W24. „Für den Menschen ist der Bazillus ungefährlich. Die Schutzanzüge sind bei uns prinzipiell Vorschrift“, sagt der Stadtgärtner.
Rund 4.000 Eichen behandeln die städtischen Pflanzenschützer jährlich. Denn die Härchen der Raupe können bei Menschen Atembeschwerden, Hautausschläge, Juckreiz, und allergische Reaktionen auslösen. Wer auf „Nummer sicher“ gehen will, sollte Eichen aber lieber ganz meiden, weil immer wieder alte Nester bzw. Härchen „heruntergespült oder heruntergeweht“ werden könnten.
Für heuer ist der Sprüheinsatz der MA 42 größtenteils abgeschlossen. Es fehlen nur mehr wenige Bäume in der Stadt. Im Prater ist man jetzt fertig. Sperren wegen der Eichenprozessionsspinner gibt es derzeit höchstens in Waldgebieten wie etwa dem Lainzer Tiergarten, wo ein Sprüheinsatz verboten ist, weil das Pflanzenschutzmittel auch andere Insekten „beschädigen“ kann. Ob heuer das Abkratzen oder Abbrennen vieler Nester notwendig sein wird, so wie es etwa 2018 der Fall war, lässt sich laut Eigner noch nicht sagen. Privatbesitzer müssen den Befall eines Baumes mit Eichenprozessionsspinnern jedenfalls melden. (vk)