Sibylle Hamann: „Bin ich zu ungeduldig?“
Fatima ist eine Syrerin, eine Geflüchtete, eine Kopftuchträgerin. Wie es solchen Menschen in ihrer neuen Heimat Österreich geht, versucht Falter-Journalistin und nunmehrige Grünen-Kandidatin Sybille Hamann in einem neuen Buch greifbar zu machen. Sie hat vier Jahre lang ihre syrische Freundin begleitet und präsentiert nun zusammen mit Falter-Chefredakteur Florian Klenk das Ergebnis ihrer nicht immer vorhersehbaren Erkenntnisse.
Nach der Flüchtlingswelle 2015 lernte die Journalistin die Syrerin und ihre drei Kinder kennen und entwickelte eine sehr persönliche Beziehung, bei der alltägliche Probleme zum Vorschein kamen - zB als Fatima sich den Wunsch nach Schwimmen zu erfüllen suchte.
Anfangs noch war Sybille Hamann geduldig mit der Entwicklung und Integration ihrer neuen Freundin, denn sie wollte nur das Beste für sie und vor allem wollte sie verhindern, dass Fatima irgendwann wieder zurückgeschickt wird. Doch mit der Zeit wurde Hamann trotz Hilfsbereitschaft immer aufdringlicher. „Du musst endlich selber Geld verdienen, du musst schneller Deutsch lernen, wann wirst du dich frei bewegen und das Kopftuch ab legen?“ Schließlich musste die Autorin sich selbst fragen: „Bin ich zu ungeduldig?
Auch bei der Job- und Wohnungssuche konnte die Autorin hautnah miterleben, wie chancenlos eine syrische Familie aufgrund ihrer Herkunft sein kann. Wie sie in den Jahren trotzdem versucht hat, den richtigen Abstand zwischen Interesse und Respekt zu finden, und wie das ganze vor dem Hintergrund der österreichischen Flüchtlingspolitik zu sehen ist, liest man im Buch „Bin ich zu ungeduldig?“, erschienen im Falter Verlag.