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Immobilien

SchloR: Hausprojekt mit Außenwirkung

Das Wohnprojekt "SchloR" nimmt Gestalt an. Bei "Bikes & Rails" wird schon gewohnt und die Nachbarschaft mitgestaltet.
Andreas Liberda
Mittwoch, 16. Dezember 2020
Verfasst am 16.12.2020 von Andreas Liberda

Das Wohnprojekt SchloR in der Simmeringer Rappachgasse nimmt langsam Gestalt an. SchloR bedeutet „Schöner leben ohne Rendite“. Hinter dem Kürzel agiert eine Gruppe von rund 20 zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern. Sie wollen mit dem Projekt einerseits leistbaren Wohnraum schaffen und andererseits mehr kulturelle Aktivität nach Simmering bringen.

Vor gut einem Monat hat hier der Umbau begonnen. Seither wird am sogenannten Atelierdorf gearbeitet. Danach entsteht daneben ein Wohn- und Betriebsbereich. Eine große Trainingshalle bleibt erhalten. Ende nächsten Jahres will man hier einziehen. Finanziert wird dieser Wohntraum mit Direktkrediten. Dabei können Unterstützer mit Einlagen von mindestens 500 und maximal 50.000 Euro das Projekt direkt unterstützen. Diese Einlagen werden, je nach Wunsch, mit null bis zwei Prozent verzinst. Gehören wird das Haus dann dem Trägerverein habiTAT. Im Endeffekt bedeutet das: Niemand ist Eigentümer einer Wohnung. Dafür ist man nicht von Kreditkonditionen einer Bank abhängig.

Das Bauprojekt Bikes & Rails hat mit derselben Finanzierungsform vor Jahren mitten im Sonnwendviertel einen Bauplatz bekommen. Auch das Schwesterprojekt ist Teil des habiTAT. Das Miethäusersyndikat hat als Ziel bleibend günstigen Wohnraum zu schaffen und so dem Spekulationsmarkt zu entziehen.

Beiden Projekten ist die Außenwirkung wichtig. Im Sonnwendviertel gelingt das mit einer sozioökonomischen Fahrradwerkstadt und einem Grätzl-Cafe. Gemeinsam mit anderen umliegenden Häusern hat man auch schon die Fußgängerzone in der Bloch-Bauer-Promenade durchgesetzt. Bei SchloR werden Ateliers, Proberäume eine Radwerkstadt und vor allem die große Veranstaltungshalle für eine regen Austausch mit der Nachbarschaft sorgen. Ende 2021 will man einziehen. Es wird vielleicht nicht das letzte Projekt dieser Art in Wien sein.