Chefstatistiker: Keine Übersterblichkeit in Wien
Wie gefährlich ist das Coronavirus beziehungsweise wie sehr helfen die gesetzten Maßnahmen dagegen? Ein Gradmesser dafür ist die Sterberate. Für Wien erhebt die MA 23 diese Zahl. Jetzt hat sie festgestellt: Die Sterberate in Wien liegt seit Beginn der Covid-19 Pandemie nicht höher als üblich. “Das bedeutet, keine Übersterblichkeit in Wien“, sagt Klemens Himpele, Leiter der MA 23 gegenüber W24. Allerdings bedeutet das nicht, dass die gemessene Anzahl der Menschen in diesem Bereich gleichsam „sowieso“ gestorben wäre.
Himpele betont gegenüber W24, dass man durch die jetzige Statistik feststellen kann, dass es kaum „Kollateralschäden“ durch zurückgefahrene Spitalskapazitäten gibt. Zudem ist ersichtlich, dass keine Todesfälle von nicht diagnostizierten Covid-19-Fällen übersehen wurden. "Die Daten zeigen, dass Wien bisher sehr gut durch die Krise gekommen ist“, so Wiens Chefstatistiker gegenüber W24.
Bisher konnten die Zahlen bis zum 26. April ausgewertet werden. Sowohl bei den Unter-65-Jährigen, als auch bei der Bevölkerung über 65 Jahren liegt die Sterblichkeit im normalen, erwarteten Bereich. Als Grundlage dient eine „Prognoseband“, das eine erwartbare Unter- und Obergrenze an Todesfällen abgrenzt. Dieses berücksichtigt auch saisonale Ausreißer in der Statistik. In den letzten fünf Jahren gab es übrigens sehr wohl Zeiträume in denen eine Übersterblichkeit festgestellt wurde. Nämlich während der Grippewelle 2016/17 und im Hitzesommer 2015.
Für die weiteren Verlauf der Coronakrise lassen sich aber keine Prognosen aus den bisherigen Zahlen schließen. „Die Zahlen sind zur Steuerung nur bedingt geeignet. Sie sind aber im Nachhinein aber wahrscheinlich die wichtigste Maßzahl um festzustellen wie gut eine Stadt durch die Covid-Pandemie durchgekommen ist.“
