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Prater will unbedingt loslegen Prater will unbedingt loslegen
Wirtschaft

Prater will unbedingt loslegen

1.200 Menschen arbeiten im Prater - sie warten sehnlichst aufs "Go".
Hannes Huss
Montag, 11. Mai 2020
Verfasst am 11.05.2020 von Hannes Huss

Der Wiener Prater will unbedingt wieder seine Pforten für die Bevölkerung öffnen. So gab es am Sonntag unter der Dirigentschaft von Prater-Chef Stefan Sittler-Koidl sogar eine Art "Testlauf", wie eine Öffnung unter der Einhaltung der Corona-Maßnahmen aussehen könnte. Sicherheitsabstand, Desfinketionsmittel und weniger Menschen in den Fahrgeschäften: Sittler-Koidl will den Prater - gemeinsam mit der Gastronomie - am 15. Mai aufsperren. Bislang gab es aber noch kein "Go" von der Regierung.

Auch die SPÖ Wien-Leopoldstadt macht sich für den Wurstelprater stark, der im zweiten Bezirk liegt. Sie unterstützte am Sonntag eine Petition der Praterbetriebe an Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP), in der eine Öffnungserlaubnis für den Prater ab 15. Mai - wie für die (Prater-)Gastronomie - fordern.

"Das ist ein Spiel mit der Zeit", so der SPÖ-Spitzenkandidat der Leopoldstadt, Alexander Nikolai, in einer Aussendung. Er sorgt sich gar um die "Institution Prater": "Der Prater ist Kulturgut und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Leopoldstadt. Wien ohne Prater? Das wäre wie Wien ohne Stephansdom." Im Prater arbeiten laut SPÖ 1.200 Menschen, deren wirtschaftliche Existenz in Zeiten der Rekordarbeitslosigkeit auf dem Spiel stehe.

Die Betreiber der Petition berufen sich laut den Sozialdemokraten auf die für Betriebsstätten und Veranstaltungen zuständige Magistratsabteilung 36. Demnach sei der Wurstelprater im Landesgesetz keine Veranstaltung im Sinne des Epidemiegesetzes. Die Forderung ist daher der Start des Betriebes im Prater (Schaustellerbetriebe und Gastronomie) im Rahmen des Epidemiegesetzes bis Mitte Mai 2020.

Das Wiener Veranstaltungsgesetz hingegen zählt den Wurstelprater zu den "pratermäßigen Volksvergnügungen". Für das Gesundheitsministerium, das die Verordnungen schreibt, macht das Wiener Landesgesetz den Prater zu einer Veranstaltung, so die SPÖ. Und Veranstaltungen seien nach aktuellem Stand bis Ende Juni verboten. (APA/hh)