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Antisemitismus: Alarmierende Zahlen Antisemitismus: Alarmierende Zahlen
Gesellschaft

Antisemitismus: Alarmierende Zahlen

Antisemitische Vorfälle nehmen zu und auch die Coronakrise fördert einschlägige Feindbilder. W24 hat nachgefragt.
Sebastian Haller
Donnerstag, 27. August 2020
Verfasst am 27.08.2020 von Sebastian Haller

Immer wieder kommt es an jüdisch geprägten Orten zu antisemitischen Vorfällen. 2016 wurde etwa die Mauer des jüdischen Friedhofs am Zentralfriedhof mit Hakenkreuzen beschmiert. In den letzten Tagen löste vor allem der Angriff auf einen Rabbiner in Graz Entsetzen aus. Der aktuelle Antisemitismusbericht der israelitischen Kultusgemeinde zeigt, dass die Vorfälle zunehmen. Sie reichen von Sachbeschädigungen, Online-Postings bis hin zu physischen Angriffen. 2017 wurden 503 Fälle gemeldet. 2019 bereits 550. Das ist eine Steigerung von 9,5 %. Die Dunkelziffer soll noch höher liegen. Vor allem in Krisenzeiten wird auf alte Stereotype zurückgegriffen. Da macht auch die Corona-Pandemie keine Ausnahme. Besonders perfide ist die Aneignung des Davidsterns; damit inszenieren sich vor allem rechte bis rechtsextreme Kritiker der Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen als Opfer der Politik. Verschwörungstheorien erleben in der Coronakrise ein Hoch - ein kurzfristiger Rückgang antisemitischer Inhalte ist daher nicht zu erwarten. Wer Übergriffe, Vandalismus oder auch einschlägige Inhalte findet, kann diese etwa beim Forum gegen Antisemitismus melden. (SH)