Schließen
Wiens Ärzt*innen immer stärker belastet Wiens Ärzt*innen immer stärker belastet
Gesundheit

Wiens Ärzt*innen immer stärker belastet

Laut einer Befragung der Wiener Ärztekammer leiden viele Ärzt*innen an Erschöpfung und Gesundheitsproblemen.
W24 Redaktion
Donnerstag, 02. September 2021
Verfasst am 02.09.2021 von W24 Redaktion

Wiens Spitalsärzt*innen geht es nicht gut. Laut einer Befragung der Wiener Ärztekammer im AKH und in Gemeindespitälern leiden die Wiener Ärzt*innen unter schlechten Arbeitsbedingungen, unbesetzten Stellen, Erschöpfung und auch Burnout-Ängste herrschen vor. Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres warnte am Donnerstag in einer Pressekonferenz daher, dass bereits viele Ärzt*innen schon jetzt ins Ausland abwandern.

Über die Hälfte der befragten Spitalsmediziner*innen bezeichneten sich als "sehr oft" oder "oft" emotional oder körperlich erschöpft. Rechnet man die Kategorie "manchmal" hinzu, sind es sogar 80 Prozent. Zudem stimmen rund 35 Prozent der Aussage "habe das Gefühl, an einem Burnout zu leiden" zumindest "manchmal" zu.
Für Ärztekammer-Präsident Szekeres sind hier die Dienstgeber gefordert: "Es ist fünf Minuten vor Zwölf". Der Wiener Ärztekammer-Vizepräsident Gerald Gingold sprach sich daher gemeinsam mit dem Med-Uni-Betriebsratsvorsitzenden Johannes Kastner für eine Attraktivierung der Arbeitsbedingungen, flexiblere Arbeitszeiten, vernünftige Kinderbetreuung vor Ort und eine marktgerechte Anpassung der Gehälter aus.

Darüber hinaus fühlen sich die Mediziner*innen in den Krankenhäusern am meisten durch den hohen bürokratischen Aufwand belastet. Dahinter folgen laut Umfrage Personalknappheit, psychische Belastung, Ressourcenknappheit, Ansteckungsgefahr und Überstunden.

Doch trotz allem, sei man bei der Bewertung der medizinischen Qualität im AKH immer noch auf der guten Seite. Rund 70 Prozent der Ärzt*innen vergeben hier ein "Sehr gut" oder "Gut". Fast zwei Drittel sind zudem auch bereit, weiterhin 60 Stunden pro Woche zu arbeiten.
"In Summe zeigt das, dass die Leute noch immer motiviert sind", so Med-Uni-Betriebsratsvorsitzender Kastner. (APA/red)