Erhard Busek ist tot
Der ehemalige Vizekanzler und ÖVP-Chef Erhard Busek ist tot. Busek starb unerwartet am gestrigen Sonntag, teilte das Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa am Montag der APA mit, bei dem der Jurist seit als Vorstandsvorsitzender fungierte. Busek hätte am 25. März seinen 81. Geburtstag gefeiert.
Busek war von 1991 bis 1995 Bundesparteiobmann der ÖVP. Von 1991 bis 1995 war er zudem Vizekanzler in der Großen Koalition mit der SPÖ und gleichzeitig zunächst Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, ab 1994 Unterrichtsminister.
Erhard Busek war vor seinem Wirken im Bund auch Wiener ÖVP-Chef: 1978 errang die Wiener Landespartei mit Busek 33,8 Prozent der Stimmen und stellte mit ihrem Obmann wieder einen Vizebürgermeister, 1983 errang die Partei 37 von 100 Mandaten. Er blieb bis 1987 Vizebürgermeister der Stadt Wien.
Im Gegensatz zu seinen Erfolgen in der Außenwirkung verabsäumte es Busek aber, die Landespartei zu reformieren und ihre verkrusteten Strukturen aufzubrechen, viele Funktionäre konnten oder wollten den Kurs des Obmanns nicht mitmachen. So wurde er auf einem Landesparteitag im Jahr 1989 schließlich abgewählt. Busek war Umweltthemen stets zugetan, galt in der schwarz-konservativen Partei auch als "bunter Vogel".
Bürgermeister Michael Ludwig "betrübt"
Mit dem Tod Erhard Buseks verlieren wir einen Politiker und Vordenker, dessen große Begabung es war, über den gesellschaftlichen und politischen "Tellerrand" hinauszublicken, kommentiert Bürgermeister Michael Ludwig das Ableben des ehemaligen ÖVP-Vizekanzlers. "Dieser Verlust", so Ludwig, "macht mich sehr betrübt".
Busek werde den "Wienerinnen und Wienern immer als `Bunter Vogel` in Erinnerung bleiben, der der Wiener ÖVP ein modernes Image gab, so Ludwig.
In Memoriam Erhard Busek: W24 zeigt das letzte Stadtgespräch zwischen Erhard Busek und Gerhard Koller - am Montag um 13 Uhr und 18 Uhr im Programm des Wiener Stadtsenders
(hh/Red)
Bild: Bohmann/PID