Anfragen für "leere" Geschäftslokale gestiegen
Einen regelrechten „Ansturm auf leere Geschäftslokale“ ortet derzeit die Wirtschaftskammer Wien (WK). Konkret gebe so viele Anfragen wie seit 2015 nicht mehr. Allein im vergangenen Jahr hätten sich 2.500 Standortsuchende an die Kammer gewandt.
Dabei zeigt sich: Innerstädtische Bezirke bleiben gefragter als andere. Die beliebtesten Lagen sind laut dem Standortservice der WK nach wie vor im 6. und 7. Bezirk. Aber gerade der 15. Bezirk entlang der Äußeren Mariahilferstraße und dem Schwendermarkt sei stark gefragt. Modernisierung und Umgestaltung brächten auch bereits totgesagten Einkaufsstraßen einen Aufschwung.
Die Leopoldstadt gilt weiterhin als Trendbezirk. Auch wenn aktuell in der Taborstraße mehrere Lokale „frei“ scheinen - es sind nur vier Geschäftslokale auf der Plattform freielokale.at gemeldet. Vor allem in den Bezirken 4 bis 8, sowie, 13, 14 und 18 gebe es derzeit mehr Nachfrage als Angebot an freien Geschäftsflächen im Erdgeschoss. „Die Nachfrage nach freien Geschäftslokalen ist von 2021 auf 2022 um 60 Prozent gestiegen. Zuletzt haben wir eine so hohe Nachfrage 2015 gehabt“, berichtet Silvia Spendier, Leiterin des Standortservice im W24-Interview. Dabei spielt auch hier die Pandemie in diese Entwicklung hinein. Einerseits sind weniger Immobilien verfügbar, anderseits hätten viele Grüner*innen noch abgewartet.
Die meisten Suchen kommen mit rund 16 Prozent von Gastronom*innen, gefolgt von Händler*innen. Und: Der langjährige Trend zu Geschäftslokalen mit kleinerer Fläche setzt sich fort. Die meisten wollen demnach ein Lokal zwischen 33 und 89 Quadratmetern. (vk)