Demo: Zeichen gegen Rechts in Wien
Lautstarker Protest am Wochenende in Deutschland: Dass AfD-Politiker, Neonanzis und finanzstarke Unternehmer die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland planen, lässt Hunderttausende demonstrieren. Die Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv sorgen auch in Österreich für Empörung. Politikerin, Aktivistin und Medizinerin Mireille Ngosso zeigt sich im W24-Interview am Donnerstag „nicht überrascht“. Die Enthüllungen hätten dennoch dazu geführt, dass man jetzt ein Zeichen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus auch in Österreich setzen will. Unter dem Titel "Demokratie verteidigen!" findet Freitagabend ab 18.00 Uhr vor dem Parlament in Wien eine von zivilgesellschaftlichen und politischen Organisationen unterstützte Großdemo statt.
Initiiert wurde die Demo gegen Rechtsextremismus und Rassismus in Wien von den NGOs Black Voices, Fridays for Future und der Plattform für eine menschliche Asylpolitik. Die SPÖ und die Grünen sowie zahlreiche andere Organisationen - darunter die Caritas, die Katholische Aktion Österreich, der ÖGB und die Arbeiterkammer (AK) - haben sich dem Aufruf angeschlossen. Erwartet werden laut den Organisatoren 5.000 bis 10.000 Menschen. Geplant ist, einen Menschenring um das Parlament zu bilden. Auch Vertreter der jüdischen und der muslimischen Religionsgemeinschaften sowie aus dem Kunst- und Kulturbereich werden laut den Organisatoren dabei sein.
Gerade im Hinblick auf das Superwahljahr sei ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Rassismus wichtig. Die solidarische Zivilgesellschaft müsse die Demokratie in Österreich verteidigen. Würden die unmenschlichen Deportationspläne der Neurechten Realität werden, wären in Österreich 2,4 Millionen Personen von Vertreibung betroffen, betont Ngosso. Auch Klimagerechtigkeit sei mit einer rechtsextremen Politik unmöglich, ergänzt Klimaaktivistin Laila Kriechbaum von Fridays for Future Austria.
Ihre Teilnahme öffentlich angekündigt haben unter anderem SPÖ-Chef Andreas Babler und die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling. Politiker sollen aber bei der Veranstaltung nicht unter den Rednern auf der Bühne sein, so Erich Fenninger, Sprecher der Plattform für eine menschliche Asylpolitik, gegenüber der APA.
Aufgrund der Demonstrationen ist vor allen in Wien mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Laut ÖAMTC ist von einer Sperre des Rings ab der Operngasse bis in die späten Abendstunden auszugehen. Der ÖAMTC empfiehlt wegen möglicher Staus auf den Ausweichstrecken wie etwa auf Zweierlinie, Linke Wienzeile sowie rund um den Karls- und Schwarzenbergplatz großräumig auszuweichen bzw. auf die U-Bahnen umzusteigen. (apa/vk)