Neue Klinik Ottakring: Siegerprojekt präsentiert
Die Wiener Klinik Ottakring - wie das frühere Wilhelminenspital inzwischen heißt - wird neu gebaut. 80 Pavillons befinden sich dort derzeit am Gelände. Nun werden bis Ende der 2030er-Jahre vier zentrale Gebäude dort errichtet. Dafür wird großräumig abgerissen, nur denkmalgeschützte Objekte bleiben stehen. Die Arbeiten erfolgen bei laufendem Betrieb, wie Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Montag bei der Projektpräsentation mit dem Gesundheitsverbund (Wigev) betonte.
Das Siegerprojekt stammt vom Planungsteam AHA ("Austrian Healthcare Architects"), welches das mehrstufige Verfahren für sich entscheiden konnte. Der Entwurf wird dem Areal ein gänzlich neues Aussehen bescheren. Denn noch befinden sich dort zahlreiche sichtlich in die Jahre gekommenen Trakte - sowie eine Zufahrt, die auch als Eingangsbereich dient. In Zukunft wird man das Spital durch eine lichtdurchflutete Eingangshalle in einem Zentralgebäude betreten.
In diesem werden im Sockel auch die medizinischen Abteilungen samt Ambulanzen und Notaufnahme untergebracht sein. Darüber befinden sich die Bettenstationen, die ausschließlich über Ein- bis Zweibettzimmer verfügen werden. Die Anzahl der Betten selbst soll sich nicht ändern. In der Klinik Ottakring wird es weiterhin 800 davon geben. Eine Reduktion sei nicht geplant, wurde heute versichert.
Neben dem Zentralgebäude wird es ein Eltern-Kind-Zentrum sowie ein Psychiatrisches Zentrum geben. Auch ein neues Verwaltungsgebäude ist geplant. Dessen Bau hat bereits begonnen. Hervorgehoben wurde heute auch die nachhaltige Bauweise. Man setzt unter anderem auf zahlreiche Elemente aus Holz. Zum Gesamtkonzept gehört auch ein großer Park in der Mitte des Areals.
Errichtet werden die Objekte etappenweise, um eine Realisierung bei laufendem Betrieb zu ermöglichen. Insgesamt wird der Klinikneubau über rund 68.900 Quadratmeter Nutzfläche - sowie 3.000 Räume - verfügen. Die Kosten wurden mit etwa 1,4 Mrd. Euro beziffert.
"Ich bin begeistert", lobte Gesundheitsstadtrat Hacker das Projekt. Die Pavillonstruktur, so gab er zu bedenken, sei in etwa das Gegenteil davon, wie moderne Spitäler organisiert sein sollten. Darum setze man künftig auf zentrale Gebäude.
Am Gelände befinden sich aber auch historische Pavillons. Diese bleiben erhalten und bis 2038 auch Teil des Spitalbetriebs. Wie sie danach genutzt werden, ist noch nicht entschieden. (APA)