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Pendlerverkehr: 205.000 kommen täglich zum Arbeiten nach Wien Pendlerverkehr: 205.000 kommen täglich zum Arbeiten nach Wien
Verkehr

Pendlerverkehr: 205.000 kommen täglich zum Arbeiten nach Wien

Laut VCÖ könne der Morgenverkehr reduziert werden. Dazu müsste mehr mit Unternehmen an Lösungen gearbeitet werden.
W24 Redaktion
Donnerstag, 12. Dezember 2024
Verfasst am 12.12.2024 von W24 Redaktion

Pro Werktag zwischen 5 und 9 Uhr in der Früh pendeln im Schnitt 205.000 Menschen nach Wien, 71 Prozent davon mit dem Auto, rechnete am Donnerstag der VCÖ vor. Wobei die Anzahl der Insassen pro Pkw im Pendelverkehr sehr niedrig sei. "Aktuell sind 1.000 Personen im Schnitt mit 880 Pkw unterwegs. Stehend aneinandergereiht ergibt das eine rund fünf Kilometer lange Autokolonne, in Bewegung mit Sicherheitsabstand eine noch deutlich längere", so der VCÖ.

Je nach regionalem Korridor sei der Unterschied groß. "So fahren aus dem Korridor Marchegg 83 Prozent mit dem Auto nach Wien und aus dem Korridor Stockerau 79 Prozent, aus dem Korridor St. Pölten nur 55 Prozent und aus dem Korridor Klosterneuburg nur 48 Prozent. Das ist der einzige Bereich, wo mehr Personen mit dem Öffentlichen Verkehr einpendeln als mit dem Auto", verweist der Mobilitätsklub auf eine Studie der TU-Graz.

VCÖ: Firmen spielen wichtige Rolle bei Mobilitätswende

"Staus im Morgenverkehr sind kein Naturgesetz, sondern können nachhaltig reduziert werden. Eine zentrale Rolle spielen dabei Unternehmen, die viel stärker als bisher bei der Lösung von Verkehrsproblemen ins Boot geholt werden müssen", betonte dazu VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky bei einer VCÖ-Fachkonferenz. Entscheidend, ob viele Fahrgemeinschaften gebildet werden, seien Maßnahmen der Unternehmen.

So würde die Sparkasse Oberösterreich ihren Beschäftigten eine eigene Mitfahr-App anbieten, die von 73 Prozent genutzt werde. Die Bank habe binnen drei Jahren den Anteil der mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahrenen Pendelkilometer von und zur Arbeit von 16 auf 28 Prozent fast verdoppelt.

Verwiesen wird auch auf das burgenländische Unternehmen Püspök, das seine Standorte in Parndorf und Wien bewusst in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof ausgewählt habe. Die Beschäftigten erhielten zudem das Klimaticket als Jobticket. Verwiesen wird auch auf die Stadt Salzburg, wo das Fahrrad das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel am Arbeitsweg sei.

Kleine Pendlerpauschale durch Bundesland Klimaticket ersetzen

Der VCÖ fordert von der künftigen Bundesregierung, das Pendlerpauschale ökosozial zu reformieren. Das kleine Pendlerpauschale solle durch ein Bundesland-Klimaticket ersetzt werden. "Die Reduzierung umweltschädlicher Förderungen macht Geld frei, um das öffentliche Verkehrsangebot für Pendlerinnen und Pendler sowohl in den Ballungsräumen als auch in den Regionen zu verbessern", betonte VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky in einer Aussendung.

Der Parkanbieter EasyPark hat sich die abgestellten Autos mit nicht-österreichischen Kennzeichen in Wien angesehen und herausgefunden, dass deutsche Autos das Wiener Straßenbild im Advent prägen. Auf sie würden 43 Prozent der geparkten Automobile entfallen. Auf den weiteren Plätzen folgen Ungarn und Italien. Herangezogen wurden 7.000 Parkvorgänge im Dezember. (APA)