NEOS sehen "tolles Ergebnis" und SPÖ nun am Zug
"Ein tolles Ergebnis" sieht Wiens Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling (NEOS) angesichts der 9,6 Prozent, die die erste Hochrechnung zur Wiener-Wahl für ihre Partei ausweist. Man habe sich ein Plus erhofft, "dass es so groß wird, hätte ich selbst nicht gedacht". "Natürlich" sei es weiter Anspruch der NEOS, mit der SPÖ die Koalitionsarbeit weiterzuführen. Das dürfte sich entgegen erster Prognosen nun auch mehrheitstechnisch gut ausgehen - SPÖ und NEOS stehen bei 53 Mandaten.
Emmerling hob den Einsatz des gesamten Teams in den vergangenen Wochen hervor. Zusammen mit Selma Arapović lief die Neo-Vizebürgermeisterin in einem von den NEOS titulierten "Spitzenkandidatinnen"-Tandem. Der Wechsel auf die Doppelspitze - Arapović ist Listenerste, Emmerling Listenzweite - war nach dem Abgang von Christoph Wiederkehr in Richtung Bundesregierung und Bildungsministerium im Laufe des Wahlkampfes notwendig geworden.
NEOS betonen erneut Koalitionsbereitschaft
Nicht geändert hatte sich die Linie, dass man sehr klar betonte, mit der SPÖ von Bürgermeister Michael Ludwig weitermachen zu wollen, wenn es das Wahlergebnis hergibt. Dem dürfte nun tatsächlich so sein und die Pinken sehen den Ball zur Neuauflage bei der SPÖ liegen. "Es ist ganz klar, jetzt gibt es einmal Sondierungsgespräche", denen sie "freudvoll entgegenblicke". Es liege in der Situation auch gewissermaßen auf der Hand, dass die SPÖ nicht nur mit den NEOS in solche gehen dürfte.
Kurz nach Veröffentlichung der noch mit einer großen Schwankungsbreite von drei Prozentpunkten behafteten ersten Daten betonte NEOS-Landesgeschäftsführer Philipp Kern bereits, dass hier "noch vieles unsicher" sei. Zu diesem Zeitpunkt schien sich eine rot-pinke Neuauflage knapp nicht auszugehen. Das eigene Ergebnis sei jedenfalls "großartig", erklärte er in einer ersten Reaktion gegenüber dem ORF. Man habe "das beste liberale Ergebnis in Wien jemals" eingefahren, betonten in der Folge Kern und Emmerling.
Arapović lobte schnelle Reaktion nach Wiederkehr-Wechsel
Nach der notwendig gewordenen Personalumstellung habe man rasch reagiert und sich auf die unerwarteten Änderungen eingestellt, so auch NEOS-Spitzenkandidatin Arapović bereits bei der Stimmabgabe am frühen Nachmittag vor Journalisten. Sie habe sich von den Aktivistinnen und Aktivisten gut unterstützt gefühlt und wolle auch betonen, "dass es ein fairer Wahlkampf war". Die überraschend aufgerückte NEOS-Listenerste blicke mit "schönen Erinnerungen" auf die vergangenen Wochen zurück. (APA)
