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Wien-Wahl: Ludwig sehr zufrieden und hält sich alle Optionen offen Wien-Wahl: Ludwig sehr zufrieden und hält sich alle Optionen offen
Wien wählt

Wien-Wahl: Ludwig sehr zufrieden und hält sich alle Optionen offen

Der Bürgermeister sieht in dem Ergebnis einen starken Vertrauensbeweis der Bevölkerung.
W24 Redaktion
Sonntag, 27. April 2025
Verfasst vor 7 Stunden von W24 Redaktion

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat sich trotz leichter Verluste "in aller Demut" sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Wiener Gemeinderatswahl am Sonntag gezeigt. Das Ergebnis sei ein "starker Vertrauensbeweis der Wiener Bevölkerung", sagte Ludwig im ORF nach Veröffentlichung der ersten Hochrechnungen. Auf eine Fortsetzung der Koalition mit den NEOS wollte er sich nicht festlegen und ließ sich alle Optionen offen.

"Mein Ziel ist es, dass wir vor dem Sommer eine starke Stadtregierung bilden können", sagte Ludwig. In den Sondierungsgesprächen werde "sich zeigen, wo es die stärksten Übereinstimmungen gibt inhaltlicher Natur". Nur eine Koalition mit der FPÖ schloss der Wiener SPÖ-Chef einmal mehr aus.

Wiens Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling (NEOS) warb für eine Fortsetzung der Koalition mit der SPÖ. Es sei das beste Ergebnis, das es für die Liberalen in Wien jemals gegeben habe. Man habe gezeigt, auch als Regierungspartei dazugewinnen zu können. "Es ist viel weitergegangen", lobte Emmerling die aktuelle Stadtregierung. Dort wolle sie nun weiterarbeiten.

Nepp erfreut, aber demütig

FPÖ-Chef Dominik Nepp erklärte, er freue sich "riesig" über des Wahlergebnis, aber er sei demütig zugleich. "Wir haben uns verdreifacht von den Prozenten und von den Mandaten, das sehe ich als Wunsch nach Veränderung", so Nepp. Eigentlich sollte es vom Wählerwillen her eine rot-blaue Koalition geben, meinte der freiheitliche Landesparteichef und forderte Ludwig auf, "mit der Ausgrenzungspolitik aufzuhören".

Pühringer freut sich über "fantastisches Ergebnis"

Die Grüne Spitzenkandidatin Judith Pühringer ist "mehr als zufrieden" mit der ersten Hochrechnung zur Wien-Wahl. Es sei ein "fantastisches Ergebnis", sagte sie zum ORF. Man habe eine "Aufholjagd" gestartet und sei jetzt nur knapp vom besten Ergebnis in Wien entfernt. Pühringer sah einen "klaren Auftrag" der Wählerinnen und Wähler, grüne Themen in den Fokus zu stellen. Sie wolle nun Klima und soziale Gerechtigkeit verbinden.

"Wir haben viele Lösungsvorschläge gemacht", sagte die Spitzenkandidatin über den Wahlkampf der Grünen. In weiterer Folge solle es eine "stabile Koalition" geben. Dazu will Pühringer Sondierungen mit der SPÖ führen. Einbringen möchte sie unter anderem die Themen Wohnen, Klima und Bildung.

Mahrer: "War zu erwarten"

Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer gestand die Niederlage bei der Wien-Wahl in der ORF-Spitzenkandidatenrunde am Sonntagabend ein: "Eines ist ganz klar, die Volkspartei hat ganz massiv an Stimmen verloren, das war auch zu erwarten." Er führte etwa ins Treffen, dass die FPÖ bei der Wahl 2020 massiv verloren habe - und nun wieder Zugewinne erzielt habe. "Das ist zu respektieren."

Auf die Fragen, ob er an einen Rücktritt denke, verwies er auf die Parteigremien, die in den nächsten Tagen einberufen werden sollen. Allerdings sei dazu zuerst das Ergebnis abzuwarten. Mahrer gab zu bedenken, dass der Auszählungsgrad noch sehr gering sei.

KPÖ trotzdem zufrieden

Trotz voraussichtlich verpasstem Einzug in den Gemeinderat zeigt sich die Wiener KPÖ am Sonntag zufrieden über die ersten Trendprognosen. "Wenn die vier Prozent halten, sind wir wirklich sehr zufrieden", sagte Barbara Urbanic, Spitzenkandidatin der gemeinsamen Liste von KPÖ und LINKS, gegenüber der APA. Das bedeute eine Verdoppelung gegenüber dem Ergebnis der letzten Wien-Wahl. "Das wäre für uns eine große Bestätigung, dass wir am richtigen Pfad sind", so Urbanic. Auch wenn es diesmal nicht für den Einzug reiche, werde es sich das nächste Mal ausgehen, tröstete sich die KPÖ-Politikerin. Der Wahlkampf sei aufgrund der kurzfristig angesetzten Wahl sehr schwierig für kleine Parteien gewesen. Auf "sehr starke" Zugewinne hoffen die Kommunisten bei der Bezirksvertretungswahl.

(APA)