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Wien testet Elektro-Müllabfuhr Wien testet Elektro-Müllabfuhr
Umwelt

Wien testet Elektro-Müllabfuhr

In Wien ist erstmals in Österreich ein vollelektrisches Müllfahrzeug unterwegs - und zwar innerhalb des Gürtels.
Vanessa Kogler
Montag, 27. Mai 2019
Verfasst am 27.05.2019 von Vanessa Kogler

Auf den ersten Blick schaut es aus wie ein gewöhnliches Müllauto. Tatsächlich ist dieses 27 Tonnen-Gefährt Österreichs erstes vollelektrisches Müllsammelfahrzeug. Ab sofort wird das E-Power Gerät zum Restmüll-Einsammeln innerhalb des Gürtels verwendet. Der Probebetrieb läuft vorerst für ein Jahr.

Es handelt sich um ein Gefährt, das auf Initiative der Magistratsabteilung 48 entwickelt wurde – und zwar in Zusammenarbeit mit den Partnern MAN als Generalauftragnehmer, der für die Aufbauten zuständigen Firma MUT sowie dem E-Mobility-Spezialisten Framo. Beim neuen Fahrzeug funktioniert sowohl der Antrieb als auch der Betrieb des Aufbaus - also die Müllverdichtung und Behälterentleerung - elektrisch.

Sima: "Preis muss noch verträglich werden"

Der neue Dreiachser wird sowohl im Restmüll-Einsatz sein, aber auch mit der Abholung zum Beispiel von Altpapier betraut werden. Gestartet wird mit einer Tour innerhalb des Gürtels. “Das vollelektrische Müllsammelfahrzeug ist die Zukunft, jetzt müssen wir mit dem Preis noch in Verträglichkeitsnähe kommen“, so Umweltstadträtin Ulli Sima bei einem Medientermin am Montag. Denn der Prototyp kommt auf 400.000 Euro - kostet also doppelt so viel, wie ein herkömmliches Sammelfahrzeug. Im Zuge einer Serienproduktion, würde der Preis sinken, so die Prognose von MA 48-Abteilungsleiter Josef Thon. Außerdem hätten Fahrzeuge mit Elektromoter eine längere Lebensdauer von bis zu 15 Jahren.

Die Reichweite des Lkw soll mindestens 100 Kilometer betragen. Das Fahrzeug kann auf einer 400 Volt Kraftstromsteckdose aufgeladen werden. Derartige Anschlüsse seien in jeder der Werksgaragen verfügbar, hieß es. Eine separate Ladestation sei nicht nötig.

Der Einsatz des neue Strom-Sammelfahrzeugs wird ein Jahr lang von Wissenschaftern der Technischen Universität begleitet. Anschließend wird über einen möglichen Ausbau des Fuhrparks entschieden. Die nötige Energie wird übrigens aus alternativen Quellen gewonnen, wie versichert wird. Produziert wird der Strom etwa bei der Müllverbrennung, durch Deponiegas oder mittels Photovoltaikanlagen.(apa/vk)